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Internationaler Tag der Muttersprache

Jede/r von uns hat eine Muttersprache. Einige von uns sprechen noch eine oder mehrere weitere Sprachen. Sprache bestimmt unseren Alltag, unsere Kommunikation und unseren sozialen Austausch. (Mutter)Sprache ist für viele von uns ein unverzichtbares kulturelles Gut, welches wir zur gesellschaftlichen Teilhabe benötigen und uns alle inklusiv miteinander verbindet.

Gut die Hälfte aller weltweit gesprochenen Sprachen ist vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund macht die UNESCO auf die Förderung von Sprachen als Zeichen der kulturellen Identität und auf den Fremdsprachenunterricht und die Mehrsprachigkeit als Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis und Respekt aufmerksam.

Seit dem Jahr 2000 wird immer am 21. Februar der Internationale Tag der Muttersprache begangen. Dieser ist ein Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“.

Der jährliche Gedenktag wird dazu genutzt, um die Aufmerksamkeit auf Minderheitensprachen mit weniger als 10.000 SprecherInnen zu lenken. Diese Sprachen werden oft nicht mehr an die nachfolgenden Generationen weitergegeben und geraten in Vergessenheit. Hinzu kommen weitere  Sprachen mit teilweise weniger als hundert SprecherInnen, die  noch nicht einmal erfasst und dokumentiert sind. Ein besonderer Schwerpunkt 2005 waren die Gebärdensprache für Gehörlose und die Brailleschrift für Blinde.

Der Tag der Muttersprache nimmt historisch Bezug auf den 21. Februar 1952. Zu diesem Zeitpunkt fand in Dhaka, der Hauptstadt des damaligen Ost-Pakistan, eine Demonstration gegen den Beschluss der Regierung statt, die Sprache Urdu zur Amtssprache zu erheben. Urdu war damals die Sprache der herrschenden Schichten in Pakistan und die Sprache der Muslim-Liga, auf deren Betreiben der Staat Pakistan gegründet wurde. Urdu wurde nur von etwa drei Prozent der Bevölkerung gesprochen, während über 56 Prozent der Gesamtbevölkerung West- und Ost-Pakistans Bengali (Bangla) als Muttersprache benutzten. In Ost-Bengalen, dem damaligen Ost-Pakistan, lag der Anteil sogar bei 98 Prozent. 1971 erklärte Ost-Bengalen nach neunmonatigem Bürgerkrieg seine Unabhängigkeit von Pakistan, Landessprache im neuen Staat Bangladesch ist seitdem Bengali .