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Am „Welttag der geistigen Gesundheit“ gehören die demenzerkrankten Menschen in den Mittelpunkt

 Zum „Welttag der geistigen Gesundheit“ am 10. Oktober erklärt das Mitglied im Gesundheitsausschuss und die Berichterstatterin für Pflege der SPD-Bundestagsfraktion, Mechthild Rawert:

Am „Welttag der geistigen Gesundheit“ gehören die demenzerkrankten Menschen in den Mittelpunkt. Ihnen muss künftig viel mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung zuteilwerden.

In Deutschland leben aktuell mehr als 1,6 Millionen Betroffene. Ungefähr zwei Drittel von ihnen leiden an einer Alzheimer-Demenz. Aufgrund des demographischen Wandels ist mit einer kontinuierlichen Zunahme von Demenzerkrankungen zu rechnen. Sollte kein Durchbruch in der Therapie gelingen, wird die Anzahl von Demenzerkrankten bis zum Jahr 2050 auf 3 Millionen Betroffene ansteigen. Der fortschreitende Verlust der Erinnerungen führt für die Erkrankten zum sukzessiven Verlust der geistigen/ seelischen Gesundheit. Für die Angehörigen führt die enorme Belastungssituation häufig zur (starken) Beeinträchtigung der seelischen Gesundheit.

Durch die Zunahme an Erkrankungen gewinnt Demenz immer mehr an Bedeutung. Sie gehört nicht an den Rand, sondern in die Mitte unserer gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Anstrengungen. Insbesondere die Pflege und Betreuung von Demenzerkrankten und deren Angehörigen muss durch eine zukunftsorientierte und qualitativ hochwertige Pflege (-ausbildung) gesichert werden. Jeder von uns kann früher oder später von einer Demenzerkrankung betroffen sein und auf entsprechende Unterstützung angewiesen sein.

Mit der Pflegereform gehen wir mit großen Schritten in die richtige Richtung

Wir verbessern die Versorgung von Demenzerkrankten und deren Angehörigen erheblich und sorgen für mehr Gerechtigkeit. Mit den Pflegestärkungsgesetzen (PSG) I und II und der noch ausstehenden Einführung des PSG III heben wir grundlegende Benachteiligungen von Menschen mit kognitiven und/oder psychischen Beeinträchtigungen auf. Wir sorgen für einen besseren Zugang zu allen Leistungen der Sozialen Pflegeversicherung. Mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes und neuen Begutachtungsverfahrens zum 1. Januar 2017 wird demenzerkrankten Menschen und deren Angehörigen in besonderer Weise Unterstützung zuteil.

 Mit dem Pflegeberufereformgesetz schaffen wir die Grundlage für eine zukunftsfeste und hochwertige Pflege(-ausbildung). Durch dieses wird die bisherige Dreiteilung der Pflegeberufe aufgehoben und ein einheitliches Berufsbild Pflege mit generalistischem Ansatz geschaffen. Diese Neuausrichtung ist aufgrund des demographischen Wandels und dem damit verbundenen Anstieg an Demenzerkrankten sowie hochbetagten, multimorbiden PflegeempängerInnen in allen Einrichtungen der Pflege unumgänglich.Wir brauchen das Pflegeberufegesetz JETZT!

Hintergrundinformationen:

Der „Welttag der geistigen Gesundheit“ wurde 1992 durch die World Federation for Mental Health mit Unterstützung der World Health Organization (WHO) ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 10. Oktober statt und möchte auf die weit verbreiteten seelischen Probleme aufmerksam machen.