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G8- ParlamentarierInnenkonferenz

„Mehr Geld zum Kampf gegen HIV/Aids“ - lautet die eindringliche Forderung an den G8- Gipfel, der in Heiligendamm vom 6. bis 8. Juni stattfindet. Diesem Appell haben sich nun auch ParlamentarierInnen aus Afrika, Europa und den G8- Staaten angeschlossen. Außerdem verpflichteten sie sich dazu, sich für bessere Lebensbedingungen durch den Zugang zu Gesundheit einsetzen.

„Wir übernehmen Verantwortung für die Bereitstellung des universellen Zugangs zu reproduktiver Gesundheit bis zum Jahr 2015“, heißt es in dem Aufruf der G8- ParlamentarierInnenkonferenz. Das heißt, jede Frau soll rund um Familienplanung, Verhütung, Schwangerschaft und Geburt Zugang zu Beratungsangeboten und zu gesundheitlicher Versorgung haben. Eng verbunden mit diesen Maßnahmen sollen auch Programme zur Prävention von HIV und Aids sein, unterstrichen die ParlamentarierInnen.

Zu der Konferenz waren am 30./31. Mai auf Einladung des Parlamentarischen Beirats der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, des Europäischen ParlamentarierInnen- Forums für Bevölkerung und Entwicklung und der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) über 150 ParlamentarierInnen aus afrikanischen, europäischen und G8- Staaten sowie internationale Expertinnen und Experten im Deutschen Bundestag zusammengekommen.

Noch immer große Finanzierungslücke beim Kampf gegen HIV

Obgleich sich die Staatschefs bereits 2005 in Gleneagles verpflichtet haben, bis 2010 einen universellen Zugang zu HIV- Prävention sowie zur Behandlung und Pflege aller Aidskranken zu gewährleisten, besteht eine riesige Finanzierungslücke. Allein in den Entwicklungsländern werden mehr als fünf Millionen Aidserkrankte nicht behandelt. 3,9 Milliarden Dollar sind allein dafür notwendig, um den Bedarf an Verhütungsmitteln weltweit zu decken. Zusätzliche Hilfsleistungen im Bereich der Familienplanung und der reproduktiven Gesundheit könnten jährlich 1,5 Millionen Frauen und Kindern das Leben retten.

Mechthild Rawert, die dem Parlamentarischen Beirat der DSW angehört, forderte im Vorfeld des G8- Gipfels, die Strategien zur Prävention von HIV/Aids speziell auch auf Frauen zuzuschneiden. „Im südlichen Afrika sind überdurchschnittlich viele Frauen mit dem tödlichen Virus infiziert. Damit sich die Frauen unabhängig vom Mann vor einer Ansteckung schützen können, braucht es auch ausreichend Verhütungsmittel wie Femidome und Mikrobizide, d.h. chemische Substanzen, die das Eindringen der Viren in den Körper verhindern. Deren Erforschung und Produktion muss unbedingt durch zusätzliche finanzielle Mittel gefördert und wesentlicher Bestandteil der Präventionsstrategie werden“, so die Gesundheitspolitikerin. Mechthild Rawert wird am 7. Juni nach Heiligendamm fahren und als Beobachterin die Veranstaltungen und Aktionen rund um den G8- Gipfel verfolgen.

Der Aufruf in deutscher Sprache (Kurzfassung)

Der Aufruf in englischer Sprache