Anlässlich der Freigabe von 45 Zwergwalen für die kommerzielle Jagd durch die isländische Regierung am 20. Mai teilt die zuständige Berichterstatterin der SPD- Bundestagsfraktion, Mechthild Rawert, mit:
Mit großem Bedauern habe ich die Entscheidung der isländischen Regierung zur Kenntnis genommen, den kommerziellen Walfang wieder aufzunehmen.
Eine solche Entscheidung widerspricht dem Willen der meisten Staaten, Wale zu schützen. Das Jagen und Töten von Walen verstößt gegen das internationale Walfangmoratorium und ist außerdem ein fatales Signal an Nationen wie Japan und Norwegen, die internationale Schutzabkommen offen missachten oder unter dem Deckmantel der Wissenschaft unterlaufen.
Die Entscheidung der isländischen Regierung ist für mich nicht nachvollziehbar, zumal sie für das Land selbst einen herben Imageverlust und damit einen massiven Einbruch der Tourismusströme, auch deutscher, zur Folge haben kann.
Wale sind entwicklungsgeschichtlich höchst entwickelte Wesen. Nach meinem Dafürhalten ist die Jagd von Walen eine Schande nach all den Massentötungen, mit denen man die weltweite Walpopulation im vergangenen Jahrhundert massiv minimiert hat. Abgesehen von einem qualvollen Tod der Tiere stehen zahlreiche Walarten durch die Bejagung kurz vor dem Aussterben, so auch der Westpazifische Grauwal, der einen Großteil des Jahres im ochotskischen Meer vor Sachalin lebt.
Ohnedies ist das Leben der Wale heutzutage bedroht durch vom Menschen geschaffene Gefahren wie der Meeresverschmutzung, der Fischerei, dem Schiffsverkehr, der Verlärmung der Meere sowie der Gewinnung von Rohstoffen am Meeresboden. Es ist wahrlich an der Zeit, die Wale ebenso wie ihre natürliche Lebensgrundlage bedingungslos zu schützen.