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Depression – nur was für Frauen? Was steckt dahinter? Forschung – Werbung – Therapie

Forschung – Werbung – Therapie

Mit mehr als vier Millionen Erkrankten sind Depressionen die mittlerweile zweithäufigste Volkskrankheit in Deutschland.
Im Mittelpunkt einer Diskussionsrunde, zu der Mechthild Rawert und Birgit Fischer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der BARMER am 27. Januar in Berlin eingeladen hatten, standen Konzepte zum verständnisvolleren Umgang mit Betroffenen und der Verbesserung der Heilungschancen.
„Die Krankheit Depression stellt uns vor neue Herausforderungen“, betonte Mechthild Rawert zum Auftakt der Diskussion. Es sei mehr Wert auf die Qualität der Versorgung von depressiven PatientInnen zu legen. Frauen sind mit 15 % fast doppelt so häufig betroffen wie Männer. Die Gründe hierfür sind noch nicht endgültig geklärt.

Frau Prof. Dr. Heuser (Charité Berlin) stellte neueste wissenschaftliche Forschungsergebnisse zum Thema Depressionen vor und appellierte an Politik und Krankenkassen, ein besonderes Augenmerk auf die Qualitätssicherung der Versorgung zu legen. Es müsse mehr Forschung über Therapieformen und deren Wirksamkeit geben.

Nach Einschätzung von Frau Dr. Ursula Marschall (Kompetenzzentrum Gesundheit bei der Barmer) sei das Thema in der Öffentlichkeit in zu geringem Maße präsent. So konnten laut einer Forsa- Umfrage nur circa 30 Prozent der Befragten typische Symptome einer Depression nennen. Im Vordergrund stehen dabei meist Störungen des Gefühls- und Gemütslebens, die vor allem mit Traurigkeit und Niedergeschlagenheit einhergehen.
Nach Ansicht der Referentinnen gibt es in vielen Gesellschaftsbereichen immer noch eine Bagatellisierung dieses Krankheitsbildes. Laut Birgit Fischer sollte das Thema Depression „aus der Tabuzone“ geholt werden. In der Präventionsarbeit setze die Barmer dabei auch auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen. Auf Stress- Situationen wie Über- und Unterforderung könne über das betriebliche Gesundheitsmanagement so besser Einfluss genommen werden.

Nötig seien ferner die Möglichkeit der Finanzierung von Versorgungsforschung durch die Krankenkassen sowie mehr Schulungen und Weiterbildungen von Ärzten und Psychotherapeuten.
Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Powerpointpräsentation von Dr. med. Ursula Marschall finden Sie hier.