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Rawert: SPD lässt die am besten ausgebildete Frauengeneration nicht im Stich

Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Franz Müntefering, unterstützt verbindliche Quoten für mehr Frauen in Aufsichtsräten von Unternehmen. Dazu erklärt Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete für Tempelhof- Schöneberg (SPD), Mitglied im Vorstand des LandesFrauenRates Berlin e.V.:

Endlich kommen wir der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Wirtschaft ein Stück näher. Eine langjährige Forderung der Frauenbewegung wird Bestandteil des Wahl- und Regierungsprogramms der SPD: Bis 2013 soll in jedem Aufsichtsrat ein Frauenanteil von mindestens 40 Prozent erreicht sein. Eine gesetzliche Festlegung kann dann in der kommenden Wahlperiode verabschiedet werden.
Die Einführung einer Frauenquote in Unternehmen nach norwegischem Vorbild ist in Deutschland längst überfällig: Von etwa 1.100 Aufsichtsratsmitgliedern börsennotierter Unternehmen sind hier zu Lande lediglich zwischen sechs und acht Prozent weiblich. In den Vorständen der 30 Dax notierten Unternehmen sind kaum Frauen vertreten.

Seit 2008 gilt in Norwegen für knapp 500 Aktiengesellschaften die 40- prozentige Frauenquote in Aufsichtsräten. Firmen, die dagegen verstoßen, drohen Strafen bis zum Entzug der Börsenzulassung. Mittlerweile haben auch Schweden und Spanien ähnliche gesetzliche Vorschriften auf den Weg gebracht.

Die private Wirtschaft hat ihre Chance, mit freiwilligen Regelungen der am besten ausgebildeten Frauengeneration auch entsprechende Führungsfunktionen zu übertragen, vertan. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfrauenministerin Ursula von der Leyen (beide CDU) lehnen gesetzliche Maßnahmen strikt ab.

Bei der Bundestagswahl am 27. September entscheiden die Wählerinnen und Wähler auch darüber, ob die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in allen gesellschaftlichen Bereichen weiter voran kommt oder ob die am besten ausgebildete Frauengeneration auch in Zukunft im Stich gelassen wird.