„Rheuma kann jeden Menschen – ob jung ob alt, ob Frau oder Mann - zu jeder Zeit treffen. Für die rund 150.000 schwerbetroffenen Rheumaerkrankten in Berlin brauchen wir mehr spezialisierte RheumatologInnen. Wir brauchen mehr spezialisierte RheumatologInnen. Streit unter den FachärztInnen hilft uns nicht weiter. Die Kassenärztliche Vereinigung muss sich hier unbedingt bewegen“ forderte Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete für Tempelhof- Schöneberg und Mitglied des Gesundheitsausschusses. Im Tempelhofer Wahkreisbüro der Abgeordneten fand ein Gespräch mit dem Präsidenten der Deutschen Rheuma- Liga Berlin e.V., Dr. Helmut Sörensen, statt. Sörensen übergab Rawert den neuen Aktionsplan Rheuma der Deutschen Rhema- Liga Berlin e.V.
Foto: Dr. Helmut Sörensen, Präsident der Deutschen Rheuma- Liga Berlin e.V. übergibt Mechthild Rawert, MdB, den Aktionsplan Rheuma
Warum von den rund elf Millionen Rheumaerkrankten – darunter auch Kinder und viele junge Menschen - rund zwei Drittel Frauen sind, ist derzeit noch unbekannt. Beobachtet worden war ein sprunghafter Anstieg bei Frauen im vierten bzw. fünften Lebensjahrzehnt oder nach der Geburt eines Kindes gibt. Doch Vermutungen, Rheuma könne mit Veränderungen des Hormonhaushalts zusammen hängen, konnten nicht bestätigt werden.
Rheuma ist eine Autoimmunsystem- Erkrankung. Es gibt über 100 Krankheitsbildern, eine Diagnose ist oft schwierig, zumal sich die Erkrankungen, wie oft angenommen, einzig auf die Gelenke beschränken, sondern auch die inneren Organe betreffen. Obwohl die Frage nach den Ursachen oft unklar ist, lässt sich der Verlauf gut beschreiben. Es liegen auch zahlreiche Erkenntnisse vor, zu welchem Zeitpunkt wie in den Krankheitsverlauf eingegriffen werden sollte. So genannte „Biologica“ stehen heute für eine Behandlung zur Verfügung und sind nach Aussagen von Sörensen sehr wirksam. Doch wie kommt dieser medizinische Fortschritt zu den Betroffenen, wenn diese häufig eine jahrelange Odyssee bei verschiedenen ÄrztInnen erleben müssen, bevor die richtige Diagnose gestellt wird?
Einen großen Fortschritt zur institutionalisierten Früherkennung und - behandlung konnte durch die bundesweit einzigartige so genannte „Rheuma- Vereinbarung“ zwischen der AOK Berlin und der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin erreicht werden. Mit der Früherkennung und der sofortigen Therapie kann die Lebensqualität vieler Menschen gesteigert werden.
"Wie bereits im Fragebogen der Deutschen Rheuma- Liga Berlin e.V. zur Bundestagswahl 2009 ausgeführt, werde ich die Belange von Rheumaerkrankten auch in der kommenden Legislaturperiode unterstützen. Es existiert bereits seit Längerem Kontakt zur Rheuma- Liga Berlin. Die Situation von Rheumaerkrankten war auch Thema im Rahmen der Sommerfrühstücke 'Auf ein Wort, Frau Rawert' mit VertreterInnen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich in Tempelhof- Schöneberg. Wir alle verfolgen mit großem Engagement die mögliche Einrichtung eines zentralen Therapiezentrums in Berlin“, so Rawert.