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Mechthild Rawert: Schwarz-Gelb ohne Mut bei der Bekämpfung von Diabetes

Anlässlich des Welt-Diabetes-Tages am 14. November erklärt Mechthild Rawert, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages:

Zur Bekämpfung der Volkskrankheit Diabetes Mellitus brauchen wir neben dem individuellen Engagement jedes/r Einzelnen auch eine stärker vorsorgende Gesundheitspolitik. Davon aber ist die neue Bundesregierung meilenweit entfernt.

Zu einer vorsorgenden Gesundheitspolitik gehört es, Krankheiten aktiv vorzubeugen und gesundheitsfördernde Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen zu realisieren. Hierfür ist ein Präventionsgesetz unerlässlich. Doch mit diesem längst überfälligen Gesetz wird in dieser
Legislaturperiode wohl kaum zu rechnen sein. Stattdessen will Schwarz-Gelb mit zielgruppenspezifischer Aufklärung dazu beitragen, Eigenverantwortung und Gesundheitsbewusstsein zu stärken. Die Koalition setzt auf bewährte Programme und Strukturen, statt mit einem Gesetz endlich die Primärprävention wirksam zu stärken und Gesundheitsziele als Handlungsrahmen zu definieren.

Ebenso wichtig für die Bekämpfung der Volkskrankheit Diabetes ist die Einführung einer Nährwertampel. Aber auch bei der Lebensmittelkennzeichnung haben sich Union und FDP anders entschieden; dem farblich unterlegten Ampelsystem erteilt die Koalition eine klare
Absage und setzt stattdessen auf das "1 plus 4"-Modell.

Nach diesem Modell sollen die Angaben der vier Stoffe Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz in Gramm und Prozent für den täglichen Bedarf den Käufer aufklären. Ergänzt wird das Etikett durch eine Gesamtkalorienangabe für das Produkt. Für Unternehmen, die dies nicht umsetzen können, soll das Energielogo mit der Kalorienangabe allein ausreichen.

Mit der Entscheidung gegen die Ampelkennzeichnung und für das "1 plus 4"-Modell zeigt Schwarz-Gelb einmal mehr: Die Interessen der Industrie wiegen mehr als die der deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher.