„Die europäische Sozialdemokratie und die Gewerkschaftsbewegung stehen auch in der Zukunft vor schwierigen Aufgaben. Beide befinden sich in stürmischen Zeiten, aber sie sind unverzichtbar, um auf nationaler und europäischer Ebene eine Politik der sozialen Gerechtigkeit durchzusetzen und den Marktradikalen geschlossener entgegenzutreten“, befindet Mechthild Rawert, Sprecherin der Berliner Bundestagsabgeordneten nach ihrem Treffen mit schwedischen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern am 19. November im Bundestag.
Die Gäste sind Mitglieder der „Swedish Municipal Workers Union“ - kurz „Kommunal“; der ältesten schwedischen Gewerkschaft (gegründet 1910) und Vertreterin der Interessen von ArbeiterInnen und Angestellten im öffentlichen Dienst Schwedens. Dazu gehören BusfahrerInnen, KindergärtnerInnen, Feuerwehrmänner und -frauen sowie RettungssanitäterInnen.
Die Gäste aus dem hohen Norden zeigten sich bei einer Führung durch das Reichstagsgebäude beeindruckt von der offenen Bauweise des Parlaments, dem engen Zeitplan einer Abgeordneten und diskutierten leidenschaftlich mit Mechthild Rawert über die Frauen- und Gesundheitspolitik Deutschlands und Schwedens.
Mechthild Rawert hob im Gespräch den beeindruckend hohen Frauenanteil in der 570.000 Mitglieder starken „Kommunal“ hervor – dieser liegt bei über 80%.
Auch die im nächsten Jahr in Schweden anstehende Parlamentswahl und die Bundestagswahl vom September waren Themen des Gedankenaustausches.
Die Schwedinnen und Schweden wählen im Herbst 2010 ein neues Parlament und eine Nachfolgeregierung der sogenannten „Allianz für Schweden“, bestehend aus Zentrumspartei, Christdemokraten, Volkspartei und moderater Sammlungspartei.