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Heinz Westphal Preis macht ehrenamtliches Engagement junger Leute sichtbar

„Leider konnten nur fünf von 180 eingegangenen Projekten, in denen jungen Leute ihr gesellschaftliches Engagement vorstellen, präsentiert und ausgezeichnet werden. Gäbe es den vom Deutschen Bundesjugendring und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verliehenen Heinz-Westphal-Preis nicht schon, müsste er sofort eingeführt werden. Es gibt so viel großartige ehrenamtliche Jugendarbeit, die wirklich Maßstäbe setzt“, äußert sich die Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert im Anschluss an die Preisverleihung des Heinz-Westphal-Preises in der Hessischen Landesvertretung am 09. Dezember beeindruckt.

Sven Fryeb (SJD-Die Falken), DBJR-Vorsitzender, verwies in seiner Ansprache darauf: Um Jugendliche für die Demokratie zu begeistern, brauche es Freiräume - auch in finanzieller Hinsicht. Jugendverbände seien Werkstätten der Demokratie. Bildung sei die große Herausforderung dieses Jahrhunderts. Wer sich für andere engagiert, stärkt die Gesellschaft.

Den Ehrenpreis erhielten die Europa-Fanfaren Frankfurt/Oder-Słubice, ein deutsch-polnisches Jugendprojekt. In der Laudatio betonte Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse, dass die mittlerweile 75 Mitglieder Europa im besten Sinne Gesicht und Sound gäben.

Den ersten Preis erhielt die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg für ihr Projekt rbu08. Grundlage für das rbu08 war eine Wette der Rover mit der deutschen Wirtschaft, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen. Ziel der Wette war es, dass die TeilnehmerInnen des rbu08 mindestens 101 Projekte meistern. Im Gegenzug würden Unternehmen der deutschen Wirtschaft für September 2009 zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen. Die Wirtschaft hat die Wette verloren - 25 zusätzliche Ausbildungsplätze wurden auf diese Art und Weise dazu gewonnen.

Der zweite Preis wurde der LesBiSchwule Tour verliehen. Dieses einzigartige Projekt junger Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender tourt im Dienste der Aufklärung und Antidiskriminierungsarbeit einmal im Jahr für eine Woche durch verschiedene Regionen Brandenburgs und leistet als Akzeptanzkampagne für Gleichberechtigung, Akzeptanz und gegenseitigen Respekt im besten Sinne aufsuchende Sozialarbeit. Die LesBiSchwule Tour ist eine Kooperation zwischen dem Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg sowie dem LesBiSchwulen Aktionsbündnis AndersARTiG.

Der dritte Preis ging an das Chatangebot www.doch-etwas-bleibt.de des Hospiz Bedburg-Bergheim e.V.. Hierbei handelt es sich um ein regelmäßiges wöchentliches Chatangebot für trauernde Jugendliche, in dem sie mit anderen Jugendlichen über ihre Gefühle nach dem Verlust eines nahen Angehörigen, eines/einer FreundIn chatten und sich austauschen können.

Die Initiative „Jugend im Haushalt - mit uns ist zu rechnen“ des Jugendbüro Freiburg hat den Sonderpreis der Stiftung Jugend macht Demokratie gewonnen: Dem Jugendbüro ist es gelungen, junge Menschen an städtische Haushaltsentscheidungen heranzuführen und damit nachhaltig an der Stadtentwicklung zu beteiligen. Sie haben Kinder und Jugendliche in politische Strukturen eingebunden und ihnen damit eine Stimme gegeben.

Heinz Westphal war Ende der 40er Jahre eine der treibenden Kräfte bei der Gründung des Deutschen Bundesjugendring (DBJR). Zeit seines Lebens - ob beim Deutschen Bundesjugendring, während seiner langen Zeit im Bundestag, als Mitglied der Bundesregierung oder in seinen zahlreichen anderen Ämtern - vertrat er die Ansicht „Jugend braucht Demokratie - Demokratie braucht Jugend“.