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Soziale und gesundheitliche Ungleichheit in Städten bekämpfen

Anlässlich des Weltgesundheitstages 2010 unter dem Motto „Gesundheitsförderung in Städten“ am 7. April 2010 erklärt die für Frauen- und Männergesundheit zuständige Berichterstatterin der AG Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion Mechthild Rawert:

Armut macht krank - leider ist dieser Fakt immer noch wahr. Der Kampf gegen Armut und gesundheitliche Ungleichheit muss für alle moralische und ethische Verpflichtung sein.

Dass der Zusammenhang zwischen Armut und schlechter Gesundheit vor allem in Berliner Problemkiezen evident ist, hat der letzte Berliner Sozialatlas leider wieder mehr als deutlich herausgestellt. So leben Frauen und Männer in sozialen Brennpunkten in Berlin im Schnitt bis zu
fünf Jahre weniger als in „guten“ Wohngegenden. Diese Ungleichheit an Lebensqualität und Leben selbst gilt es zu beseitigen.

Ich freue mich, dass die Weltgesundheitsorganisation den Weltgesundheitstag 2010 unter das Thema "Gesundheitsförderung in Städten" stellt. Die WHO startet eine Kampagne, mit der weltweit gezeigt wird, wie das Leben in Städten, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, gesundheitsförderlicher gestaltet werden kann. Hierzu werden die teilnehmenden Städte ihre Straßen für große Gesundheitsaktionen öffnen, um sich als "gesunde Städte" und damit als lebenswerte, sichere und dynamische Städte zu präsentieren.

Kontraproduktiv hierzu ist das Verhalten der schwarz-gelben Koalition: Diese Koalition will in dieser Legislaturperiode kein Präventionsgesetz auflegen. Sie nimmt damit Abstand von notwendigen Präventionsmaßnahmen in Kita und Schule oder am Arbeitsplatz. Direkt in der  Gesundheitsförderung beschnitten werden soziale Brennpunkte durch die Reduzierung des Programms „Soziale Stadt“ um 20 Millionen Euro in der anstehenden Haushaltsplanung. Erfolgsbedingung des lebensweltlich orientierten Programms „Soziale Stadt“ ist die
Beteiligung der BewohnerInnen an der Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes, ist die Mitgestaltung sozial-integrativer Maßnahmen auch im Feld der Gesundheit. Gerade dieser partizipative Ansatz stellt sicher, dass sich die Lebenssituation von Menschen durch Übernahme eines gesundheitsbewussteren Lebensstils in Stadtteilen mit hoher Arbeitslosigkeit und/oder hohem MigrantInnenanteil verbessert.

Ärgerlich ist, dass es erstmalig seit 1954 keine vom Bundesgesundheitsministerium geförderte zentrale Aktion oder Pressekonferenz, kein offizielles deutsches Motto zum Weltgesundheitstag für dieses für die Bevölkerung so wichtige Thema gibt.

Am Weltgesundheitstag wirken Städte in der ganzen Welt an der Kampagne der  Weltgesundheitsorganisation "1000 cities - 1000 lives" mit.