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Berufliche Absicherung der Hebammen in Gefahr?

Zum Internationalen Hebammentag am 05. Mai erklärt Mechthild Rawert, Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion für Frauengesundheit:

Das bestehende Absicherungssystem für Hebammen gefährdet den Berufsstand der Hebammen. Denn die zur Absicherung des Berufsrisikos notwendige Berufshaftpflichtversicherung wird ab Juli 2010 eine weitere Steigerung erreichen, die in einem Missverhältnis zur Vergütung der Hebammen steht und damit zu Existenzproblemen für Frauen führt, die in der Geburtshilfe tätig sind.

Mit der Steigerung der Haftpflichtprämie für das Berufsrisiko Geburtshilfe auf fast 3700 € pro Jahr werden sich ab Juli 2010 viele Hebammen diese Prämie nicht mehr leisten können. Viele werden sich aus dem Kernbereich ihres Berufes zurückziehen müssen, da sie hohe geburtshilfliche Folgekosten nicht einseitig tragen können. Das kann nicht in unserem Interesse sein.

Hebammen leisten einen der wertvollsten Beiträge für unsere Gesellschaft. Sie verhelfen Kindern zu einem guten Start ins Leben. Alle werdenden Mütter und ihre Kinder wollen gut betreut und fachgerecht versorgt werden. Diesen Dienst am Menschen leisten die Hebammen in Deutschland in bewundernswerter Weise. Wie bei allen Gesundheitsberufen muss uns dies die gesellschaftliche Anerkennung und eine leistungsgerechte Vergütung Wert sein.

Die Aufwertung der Gesundheitsberufe wird in den nächsten Jahren eines der Megathemen in Deutschland werden. Dazu gehört auch die flächendeckende und qualitativ wertvolle Absicherung des Bedarfes an Hebammenhilfe. Eine Domäne von Frauen für Frauen mit höherem Beratungsbedarf als jemals zuvor.

Ein „weiter so“ scheint mir unverantwortlich. Deshalb ist auch das Bundesgesundheitsministerium aufgefordert, mögliche  Alternativen zum bestehenden Absicherungssystem zu prüfen und zu evaluieren.