„Menschen mit Behinderung muss ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden und zwar von Anfang an“ fordert Mechthild Rawert am Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.
Unter Motto „Inklusion – Dabei sein von Anfang an“ setzt sich ein gemeinsames Bündnis von Behinderten- und Sozialverbänden für die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ein. Dazu wird eine Menschenkette vom Brandenburger Tor bis zum Reichstag gebildet. Das soll ein Zeichen setzen, damit unsere Gesellschaft ihre Verantwortung gegenüber Menschen mit Behinderung und ihren Familien wahrnimmt.
In Deutschland leben über 8 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Viele Menschen mit Behinderungen fühlen sich in unserer Gesellschaft gerade deswegen nicht angenommen und respektiert, weil sie die benötigte Unterstützung oft nur in Sondereinrichtungen erhalten. Die UN-Behindertenrechtskonvention fordert uns auf, auf ein normales Leben aller mitten in der Gesellschaft hinzuwirken.
Seit 2009 gilt diese Konvention in Deutschland. Sie ist ein Meilenstein auf dem Weg für mehr Rechte für Menschen mit Behinderung. Als Ziel hat sie die vollständige und wirksame Partizipation und Inklusion in der Gesellschaft gesetzt. Konkret heißt das: gleichberechtigter Zugang zum Arbeitsmarkt, Teilhabe am kulturellen Leben, gleichberechtigte Mitwirkung in der Politik und ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen.
Mechthild Rawert sieht hier Handlungsbedarf: „Im Prozess der Umsetzung der UN-Konvention sind wir alle gefordert. Die Bundes-, Landes- und Bezirkspolitik, die Wirtschaft und Gewerkschaften, Verbände, Selbsthilfegruppen, Zivilgesellschaft und - nicht zuletzt - die Betroffenen selbst.“