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Inklusion - Dabei sein von Anfang an

Anlässlich des am 05. Mai stattfindenden Europäischen Protesttages für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung haben mehrere hundert TeilnehmerInnen mit und ohne Behinderung eine Menschenkette vom Brandenburger Tor zum Deutschen Bundestag gebildet. Mechthild Rawert, Gesundheitspolitikerin und aktives Mitglied des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Landesverband Berlin-Brandenburg, nahm daran teil.

Der Europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen machte darauf aufmerksam, dass hinsichtlich der Ermöglichung einer gleichberechtigten Teilhabe von Menschen in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen noch enormer Handlungsbedarf besteht. Die angeführten Forderungen beinhalten eine zügige Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, ein umfassendes Diskriminierungsverbot sowie ein gemeinsames Lernen und Arbeiten von Menschen mit und ohne Behinderung - und zwar von Anfang an. Gefordert wird auch mehr Barrierefreiheit, Nachteilsausgleiche und Teilhabesicherung. Die Veranstaltung machte die Bedeutung von Inklusion deutlich: Mitten in der Gesellschaft leben, anstatt ausgegrenzt und ausgesondert zu werden.

Für Mechthild Rawert steht die von Beginn an stattfindende gemeinsame Beschulung von Kindern im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Karin Evers-Meyer, ehemalige Regierungsbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Jürgen Zöllner, Bildungssenator in Berlin, und vielen Aktiven wird sie dieser Forderung in den kommenden Wochen durch Veranstaltungen und Aktionen Nachdruck verleihen. Gemeinsame Bildung von Anfang an ist einer der zentralen Aspekte im Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderungen. Inklusion muss auch gelernt werden. Dafür müssen aber auch alle gesellschaftlichen Institutionen die Rahmenbedingungen schaffen.

Andrea Nahles, Generalsekretärin der SPD, und Ursula Engelen-Kefer, Vorsitzende des Arbeitskreises Sozialversicherung im Sozialverband Deutschland,  forderten ebenso wie viele andere SprecherInnen eine zügige Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Beide verwiesen nachdrücklich darauf, dass die von der schwarz-gelben Regierung geplanten Kopfpauschalen insbesondere Menschen mit Behinderungen stark belasten würden.

Über 30 Verbände und Organisation, Initiativen und Vereine hatten zur Teilnahme an der Menschenkette aufgerufen. Teilgenommen haben sowohl die Arbeitsgemeinschaft SPD 60 plus als auch das Netzwerk  "Selbst Aktiv" behinderter Menschen in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Mit der Weitergabe von Lichtern wies die sich vom Brandenburger Tor bis zum Reichstag erstreckende Menschenkette der Politik symbolisch den Weg zur Inklusion.