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Botschafter für Demokratie ausgezeichnet

Am 23. Mai, dem Tag des Grundgesetzes, zeichnet das Bündnis für Demokratie und Toleranz (BfDT) jährlich Menschen als „Botschafter für Demokratie und Toleranz” aus. Diese setzen sich in ihrem Umfeld für Freiheit, Menschlichkeit und eine tolerante Gesellschaft ein.

So geschah es auch am Pfingstsonntag im Rahmen des Festaktes zur Feier des 61jährigen Geburtstages des Grundgesetzes im Haus der Kulturen. In Anwesenheit der 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugendkongresses „Demokratie und Toleranz - Zukunft mitgestalten!“ und zahlreicher VertreterInnen aus Zivilgesellschaft und Politik feierte das Bündnis für Demokratie und Toleranz zudem sein 10. Jubiläum. Teilgenommen haben auch Mechthild Rawert, Stellv. Sprecherin der Querschnittsarbeitsgruppe Integration und Migration der SPD-Bundestagsfraktion und Orkan Özdemir, Vorsitzender der AG Integration der SPD-Tempelhof-Schöneberg.

Als Botschafter für Demokratie und Toleranz wurden folgende Personen und Initiativen ausgezeichnet:

  •  Franz Rosenbach, aktives Gründungsmitglied des „Landesverband Deutscher Sinti und Roma Bayern“. Er wurde im ehemaligen Sudetenland geboren und in Alter von 15 Jahren ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. 21 Familienmitglieder starben, er überlebte. 40 Jahre später beschließt Franz Rosenbach als Zeitzeuge aktiv zu werden und über die Verfolgung der Sinti und Roma und deren Diskriminierung nach 1945 in Schulen und Jugendvereinen zu berichten. 
  • Die Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“ besteht seit Januar 2009 und wurde in Reaktion auf das Erstarken und die gesteigerte Aktivität rechtsextremer Gruppierungen im Landkreis Teltow-Fläming gegründet. U.a. um den Auftritten der Rechten in Zossen aktiv etwas entgegenzusetzen hat die Initiative mit Spendengeldern die Bildungs-, Aufklärungs- und Begegnungsstätte "Haus der Demokratie" aufgebaut. Dieses Haus wurde im Januar 2010 durch rechtsextreme Jugendliche aus der Region niedergebrannt. Aber das Engagement geht unbeirrt weiter. Ein Pachtvertrag für ein neues "Haus der Demokratie" wurde zwischenzeitlich abgeschlossen.
  • Heiko Lietz engagierte sich jahrzehntelang in der unabhängigen Friedensbewegung Mecklenburgs und galt als „Sicherheitsrisiko“. Nach seiner Mitgliedschaft bei Bündnis 90/Die Grünen gründete er 1998 die regionale Wählergruppe „Bürgerbündnis 2000“. 2005 gründete er gemeinsam mit anderen das „Bürgerbündnis für Demokratie“ in Schwerin. Als Christ ist seine Vision die Verwirklichung des Reiches Gottes auf Erden.
  • Thomas von Glahn, Sozialarbeiter und Basketballtrainer, hat in Kalbe, Sachsen-Anhalt, gemäß dem Motto "Bildung durch Bewegung" ein Projekt für sozial schwache Kinder ins Leben gerufen. Mit seinem Programm "Körbe gegen Gewalt - Basketball aktiv" ist ein Rahmen für das Projekt "Sport gegen Gewalt und Rechtsextremismus" entstanden. Organisiert werden nicht nur Freizeitaktivitäten sondern auch Hausaufgabenbetreuung und Ähnliches. Für die Kinder und Jugendlichen sollen Perspektiven eröffnet sowie eine nachhaltige Förderung und die Vermittlung von Werten wie Fairness und Respekt gewährleistet werden.

  • Die Mitglieder des Vereins „Lichtjugend e.V.“ sind junge muslimische AkademikerInnen in Berlin-Neukölln. Ziel ist es, den interkulturellen und interreligiösen Dialog sowie die Integration Jugendlicher mit Migrationshintergrund durch Bildung zu fördern. Der Verein war an der Initiative "Stopp Tokat" der Berliner Polizei gegen Raub und Gewalt an Schulen beteiligt und hat dafür 2008 den Berliner Präventionspreis gewonnen. Zurzeit findet in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung das Projekt "Jugend, Religion, Demokratie: politische Bildung mit Jugendlichen in der Einwanderungsgesellschaft" statt.

Die „Botschafter für Demokratie“ wurden aus über 115 Einsendungen vom Beirat des Bündnisses für Demokratie und Toleranz ausgewählt.