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HeilmittelerbringerInnen werden bis 2020 nicht vom Fachkräftemangel betroffen sein

Die Berichterstatterin für Gesundheitsberufe der SPD-Bundestagsfraktion, Mechthild Rawert, traf sich mit der Vorsitzenden des Bundesverbandes selbständiger Physiotherapeuten - IFK e.V. - Ute Repschläger und dem Geschäftsführer Dr. Frank Dudda zum Meinungsaustausch im Deutschen Bundestag.

Pro Jahr Derzeit beginnen pro Jahr ca. 7.000 angehende PhysiotherapeutInnen, davon über 60% Frauen, die Ausbildung. Der Fachkräftebedarf ist damit laut Ute Repschläger mindestens für das nächste Jahrzehnt gedeckt. Aus dem langen und sehr anregenden Gespräch ging auch hervor, dass die Branche der PhysiotherapeutInnen noch Probleme und Zukunftsvorhaben zu bewältigen hat. Dazu gehören laut IFK die Defizite in der fehlenden Angleichung der Ost-und Westvergütungen, die Stärkung der Akademisierung der Ausbildung als große Zukunftschance sowie der Wunsch der TherapeutInnen nach mehr Freiräumen bei der Leistungsabgabe.

Für Mechthild Rawert ist die Versorgung mit physiotherapeutischen Leistungen von besonderem Interesse. Sie zeigte sich sehr erfreut, dass in Berlin die Versorgungssituation aktuell gut ist. Als großes Problem der Zukunft sieht die Berliner Gesundheitspolitikerin allerdings die drohende Altersarmut für den Berufsstand der Physiotherapie, da viele in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen, wie 400 €-Jobs oder in 10 Stundenverträgen, angestellt sind oder als gering verdiende Selbständige ihren Beruf ausüben. Die Lage der PhysiotherapeutInnen werde derzeit überprüft, so der IFK e.V.

Weitere Schwerpunkte des Dialogs waren die Möglichkeiten und Chancen, die sich für PhysiotherapeutInnen aus dem prognostizierten Mangel der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum ergeben. Hier gehe es laut Aussage von Dr. Frank Dudda um komplementäre Angebote, die die ärztliche Versorgung ergänzen. Mittel- und langfristiges Ziel des Bundesverbandes selbständiger Physiotherapeuten ist der Direktzugang zu den Patientinnen und Patienten ohne vorherige ärztliche Verordnung. Dies sei fast überall in Europa der Fall und helfe, eine schnellere und bessere Versorgung mit physiotherapeutischen Leistungen sicherzustellen.

Insgesamt war es für beide Seiten ein konstruktiver Austausch mit vielen interessanten Denkansätzen für die künftige Arbeit.

v.l.n.r.: Dr. Frank Dudda, Mechthild Rawert, Ute Repschläger