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Besuch asiatischer StipendiatInnen bei Mechthild Rawert

Am 5.8.2011 besuchten mich 18 asiatische StipendiatInnen aus dem von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) finanzierten Studiengang „International Leadership Training (ILT) Krankenhaus Management Asien“ an der Schöneberger Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin (HWR) im Deutschen Bundestag. Die ILT-StipendiatInnen diskutierten mit mir über ihr Studium in Berlin, das deutsche Gesundheitswesen, internationale Kooperationen im Krankenhaussektor, Geschlechtergerechtigkeit im Gesundheitswesen und die ungleiche Gesundheitsversorgung zwischen Stadt und Land sowie arm und reich. Ein win-win-Gespräch: Auch ich habe viel gelernt.

Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) bietet der Studiengang „International Leadership Training Krankenhausmanagement Asien“ an der HWR Berlin hochqualifizierten und motivierten Führungskräften aus Entwicklungs- und Transformationsländern die Chance, sich gezielt auf Führungsaufgaben in ihren Herkunftsländern vorzubereiten. Sie kommen aus China, Indonesien, Kambodscha und Vietnam und sind in ihren Heimatländern bereits erfahrene KrankenhausmanagerInnen.

Bevor die asiatischen ILT-StipendiatInnen ihr deutschsprachiges Krankenhausmanagement-Studium an der HWR Berlin beginnen, absolvieren sie schon nacheinander im Heimatland, in Saarbrücken und in Mannheim einen insgesamt fünf-monatigen Deutschsprachkurs. An der HWR Berlin findet im Anschluss daran ein vier-monatiges Weiterbildungsprogramm statt, das sowohl wirtschaftliche als auch medizinisch-pflegerische Aspekte des Managements abdeckt. Desweiteren werden Fachmodule u.a. zu Finanzmanagement im Krankenhaus, Abrechnungssysteme im Gesundheitswesen, Ethik im Gesundheitswesen, Krankenhaushygiene, Gesundheitssysteme im internationalen Vergleich, Facility Management, Abfall- und Umweltmanagement, Krankenhausinformationssysteme, Spezielles Qualitätsmanagement für den Gesundheitssektor in Verbindung mit Exkursionen zu deutschen Krankenhäusern und sonstigen Gesundheitseinrichtungen angeboten.

Nach Abschluss des Fachblocks beginnt eine drei-monatige Praktikumsphase in Leitungspositionen ausgewählter deutscher Partnerkrankenhäuser der HWR Berlin. Gerade diese Praxisphase ist sehr interessant, da die StipendiatInnen die Gelegenheit zu genauen Einblicken in sämtliche Abteilungen der Krankenhausverwaltung erhalten. In diesem Jahr zählen zu den Praxispartnern vielfältige Universitätsklinika, u.a. die Charité Berlin, und auch die Bundeswehrkrankenhäuser Berlin und Hamburg. Gestärkt werden aber auch bereits bestehende Kooperationen im Gesundheitswesen: Zwei der Studierenden kommen aus dem Zainoel Abidin Krankenhaus in der 2004 vom Tsunami erschütterten indonesischen Provinz Banda Aceh. Die Evangelische Klinik Duisburg-Nord schuf kurz nach dem Tsunami eine Kooperation für den Wiederaufbau des Zainoel Abidin Krankenhauses. Nun haben die beiden ILT-StipendiatInnen die Gelegenheit in ihrem deutschen Partnerkrankenhaus modernes Krankenhausmanagement praxisnah zu erfahren.

Nach Ende des drei-monatigen Krankenhausmanagement-Praktikums kehren die Studierenden in ihre Heimatländer zurück. Sie werden jedoch nicht allein gelassen. Sie sollen nach ihrer Rückkehr eigene Entwicklungsprojekte in ihren Krankenhäusern umsetzen. Dazu erhalten sie weiterhin kontinuierliche Hilfestellungen von der HWR und der GIZ aus Deutschland. ILT-Fachbetreuer besuchen regelmäßig die Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen ihrer ILT-Alumni in Asien. Und auch viele der Alumni kommen immer wieder zu ihren Partnerinstitutionen in Deutschland, um neue Projekte zu planen und zu realisieren.