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Vernissage: Architektur erleben – Politik erfahren

Für mich als Gesundheitspolitikerin der SPD-Bundestagsfraktion war es eine ausgesprochen freudvolle Premiere. Am 27. September habe ich in den Räumen der Deutschen Bank, Unter den Linden 13-15, die Ausstellung „Architektur erleben – Politik erfahren“ von Siegfried Knittel eröffnet. Stephan Hilsberg, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., begleitete die Vernissage mit seinen Klaviereinlagen in hervorragender Weise. Die künstlerische Einführung in die Werke von Siegfried Knittel wurde von Professor Matthias Koeppel, 1981 bis 2003 Professor für Freies Malen und Zeichnen an der Fakultät für Architektur der TU Berlin.

Architektur! - Demokratie! So unterschiedlich die Begriffe auch erscheinen mögen, stehen sie doch beide für Substanz, Schutz und Sicherheit: Werte, zu denen wir uns alle bekennen. Wir arbeiten in einem einzigartigen, bedeutsamen architektonisch- ideologischen Umfeld, das mit unterschiedlichen Interessen von Innen und Außen aufmerksam verfolgt wird. Der Künstler Siegfried Knittel, der selbst Mitarbeiter des Deutschen Bundestags im Plenarassistenzdienst ist, versucht die vielschichtigen Fragen aus seiner Sicht auf die Gebäude des Berliner Regierungsviertels in seinen Bildern unterschiedlicher Facetten gestalterisch zu beantworten. In meinem Grußwort war ich bestrebt, dieses Spektrum aufzugreifen:

Lieber Siegfried Knittel,
sehr geehrter Herr Burmeister als Vertreter der gastgebenden Deutschen Bank,
sehr geehrter Prof. Koeppel,
lieber Stephan Hilsberg,
verehrte Gäste,

Kunst und Politik leben in einem Spannungsfeld.
Diese keineswegs neue Einsicht gilt auch für die Wechselwirkungen zwischen Architektur und Politik und für deren Wahrnehmung als ästhetische und pragmatische Erfahrung.

Das Thema dieser Ausstellung ist nicht architekturbezogene Kunst, sondern Architektur als Kunst, ist Architektur als Medium, um Politik und demokratische Strukturen, also die parlamentarische Demokratie, zu versinnbildlichen.
Architektur erleben – Politik erfahren. Dieses überhaupt nicht theoretische, sondern ganz konkrete Thema hat einen doppelten Bezug: Einmal die Selbstdarstellung des Deutschen Bundestages in den Parlamentsbauten. Und zum anderen die Selbstfindung des Besuchers, des Bürgers im Erleben und Erfahren visueller Eindrücke.
Offenheit und Transparenz, Licht und Weite symbolisieren den Sitz des Parlaments und der Regierung. Damit werden die demokratischen Strukturen offen einsehbar.
Diesen Standort und diese Architektur erleben - das bedeutet zugleich: sich auf Politik einzulassen, auf historischem Boden zu wandeln, sich mit dem Geist vergangener und gegenwärtiger Zeit auseinanderzusetzen.

Von welcher Seite auch immer man diese „Parlamentslandschaft“ betritt - Vergangenheit und Gegenwart sind permanent präsent. Darin  eingeschlossen sind nicht nur die Zeiten der aufblühenden Weltstadt Berlin im 19. Jahrhundert, sondern auch die grausamen und schrecklichen Phasen des Nationalsozialismus und der Teilung Deutschlands.
Ich möchte allen, die noch nicht die Gebäude des Deutschen Bundestages, die noch nicht unsere „Parlamentslandschaft“ erforscht haben, empfehlen, dies nachzuholen. Zum Einstieg ist diese Ausstellung bestens geeignet.

Im Namen des Künstlers, Siegfried Knittel, danke ich Herrn Burmeister als Vertreter der gastgebenden Deutschen Bank, sowie Herrn Lerbs, Frau Engler  und Frau Ritter,  die diese Ausstellung unterstützt und ermöglicht haben.
Zudem gilt der Dank des Künstlers auch den Sponsoren Jannis und Antje Raftopoulos, sowie dem ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretär Stephan Hilsberg, der sich bereit erklärt hat, die Vernissage musikalisch zu begleiten. Im Namen von Siegfried Knittel danke ich auch den vielen Freundinnen und Freunden, die so wunderbar geholfen haben. Der besondere Dank geht an Frau Lina Tsekeridou-Knittel, die alle koordinierenden und organisatorischen Arbeiten geleistet hat.
Besonders herzlichen Dank möchte ich an Professor Matthias Koeppel richten, an den ich nun das Wort für die künstlerische Einführung weiter gebe.
Und Ihnen allen wünsche ich, nachher mit den ausgestellten Bildern in Dialog zu kommen, um „Architektur zu erleben und Politik zu erfahren“.