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Mörderische Wannsee-Konferenz

Die fraktionsübergreifende Deutsch-Israelische ParlamentarierInnengruppe des Deutschen Bundestages traf sich am 20. Januar anlässlich des 70. Jahrestages der Wannsee-Konferenz im Paul-Löbe-Haus mit einer israelischen Delegation aus RepräsentantInnen einiger der größten Verbände von Holocaust-Überlebenden und politischer VertreterInnen.

Zu den VertreterInnen der israelischen Holocaust-Verbände gehören Shoa-Überlebende aus vielen europäischen Ländern. Sie alle eint die Überzeugung, dass sie als Überlebende eine Verpflichtung haben, den nachkommenden Generationen die Botschaft zu vermitteln, dass Antisemitismus und Rassismus Hass und Terror säen.

Der die israelische Gruppe begleitende niederländische Europaabgeordnete Bastiaan Belder, EFD, begrüßt, dass Deutschland Verantwortung für das Erinnern, Gedenken und Mahnen übernimmt. Dies sei angesichts der Vergangenheit allerdings auch eine europäische Aufgabe. Auch in den Niederlanden stellen sich viele in jüngster Zeit die Frage, warum nur wenige Juden und Jüdinnen aus den Niederlanden die Konzentrationslager überlebt hätten.

70 Jahre Wannsee-Konferenz
Die "Endlösung der europäischen Judenfrage" haben am 20. Januar 1942 in 90 Minuten 15 hochrangige Vertreter von nationalsozialistischen Reichsbehörden und Parteidienststellen in einer idyllisch gelegenen Villa am Großen Wannsee in Berlin beschlossen. Nicht nur, dass niemand aus dieser zumeist akademisch gebildeten, karriereorientierten jungen NS-Garde Skrupel gegen die Organisation von Deportation und Ermordung europäischer Juden hatte. Unfassbar, dass sie vor allem darauf bedacht waren, die Vernichtung der Jüdinnen und Juden effizient zu erledigen. Vertreibung, Vernichtung, millionenfacher Massenmord wurde zu einem technokratischen Vorgang, an dem sich anschließend weitere Millionen Deutsche als Schreibtischtäter bürokratisch korrekt beteiligt haben.

Nie wieder!
Ein solch entmenschlichender Prozess darf nie wieder geschehen! Deutschland muss mehr als wachsam sein gegen aktuelle neo-nationalistische Umtriebe. Die Aufarbeitung der NS-Täter und ihrer Biographien, die Aufarbeitung staatlicher Verwicklungen in nationalsozialistische Verstrickungen darf nicht für beendet erklärt werden. Rechtsextremismus und Antisemitismus existieren auch heute. Auch der Rechtsterrorismus ist nicht vorbei, wie die verwerfliche Mordserie der Neonazi-Zelle aus Zwickau zeigt.

Wir müssen wachsam sein und uns gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit von Anbeginn an aktiv wehren!