Hauptmenü

Das Internationale Parlaments-Stipendium 2012 ist gestartet

Der 26. Jahrgang des Internationalen Parlaments-Stipendium (IPS) hat am 1. März begonnen. Die Hauptidee des Programmes ist es 115 junge Leute aus 28 Ländern zusammen zu bringen, die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und den Ländern zu stärken, demokratische Werte zu festigen, friedliches Zusammenleben zu sichern und langfristige Freundschaften zu knüpfen.  

Ich bin Simona Kramerova, eine von den 115 Stipendiaten und eine von den 5 Stipendiaten aus der Slowakei, und werde fünf Monate das Praktikum im Bundestagsbüro von Mechthild Rawert machen. Und wer bin ich? Ich bin 22 Jahre alt, komme aus Bratislava und habe  Politikwissenschaft und Management an der Comenius Universität in Bratislava studiert. Während meines Bachelor-Studiums habe ich zwei Semester als Erasmusaustauschstudentin an der Universität Regensburg im Fachbereich Politikwissenschaft studiert. Diese Erfahrung war für mich ein einmaliges Erlebnis, dass mich positiv beeinflusst hat.

Neben meinem Studium engagierte ich mich aktiv in der jüdischen Gemeinde von Bratislava und der Slowakei und ich war die Präsidentin der slowakischen Union der jüdischen Jugend (Slovenská únia židovskej mládeže). Mein Ziel war es, einen bisher eher inaktiven Verband in eine aktive und moderne Jugendorganisation zu verändern, die ein Beispiel für andere jüdische Organisationen in Slowakei gibt. Während meiner “Präsidentschaft“ habe ich verschiedene Veranstaltungen organisiert, von kleinen wie z.B. Shabbat Abendessen und thematischen Vorlesungen bis Seminare oder große Veranstaltungen für die ganze Gemeinde, wie eine Chanukah-Feier oder einen Purim-Ball. Darüber hinaus hatte ich ein langfristiges Praktikum in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bratislava gemacht, was mir sehr geholfen hat die Aktivitäten von deutschen Stiftungen kennen zu lernen.

Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, aktiv in die Arbeit eines Abgeordnetenbüros eingebunden zu sein, mit verschiedenen politischen Ansichten und Richtungen konfrontiert zu werden und die Politik „hinter der Kulissen zu erleben“. Ich hoffe, dass ich sehr viel lernen werde und das IPS eine unvergessliche Erfahrung für mich sein wird.

Offizieller Begrüßungsabend an der TU Berlin - Die Geschichte der Slowakei in zwei Minuten
Am 21. März fand die offizielle Begrüßung an der Technischen Universität Berlin statt. Jedes Land sollte seine nationale Besonderheiten vorstellen. Ich als Slowakin habe mit anderen slowakischen KommilitonInnen die Slowakei vorgestellt. Was soll man eigentlich über die Slowakei unbedingt wissen? Die Aufgabe war eine Herausforderung, weil die technischen Möglichkeiten beschränkt waren und jedes Land nur 2 Minuten zur Vorstellung hatte. Es bedurfte also einer gewisser Kreativität, deshalb haben wir ein Puppentheater gespielt. Wir haben die Geschichte der Slowakei so vorgestellt:

„Es war einmal ein Mann. Er hieß Slowake und sein zu Hause war zwischen der Donau und der Hohen Tatra. Seine Heimat trägt bis heute den Namen „die Slowakei“, also, bitte noch einmal, die SLO-WA-KEI, und nicht Slowenien!

Der Slowake wohnte in den Bergen, wo er Schafe hütete und aus ihrer Milch den Schafkäse Bryndza bereitete. Eines Tages war aber sein ruhiges Leben vorbei. Seine Nachbarn wollten sein Land erobern. Der Grund dafür war klar: das köstliche Essen und vor allem die hübschen Frauen. So kamen zuerst die Ungarn. Tausend Jahre lang versuchten sie den Slowaken Ungarisch beizubringen, aber ohne jeglichen Erfolg. Der Ruf von diesem wunderschönen Land verbreitete sich rasch weiter. Also kamen dann die Tataren und später die Türken, die neidisch auf Ungarn waren. Sie plünderten zwar das Land, aber die Österreicher haben sie als gute Nachbarn vertrieben. Doch es gab von der Slowakei noch immer keine Spur. Nach der schmerzlichen Scheidung mit Österreich hat der Slowake Tschechien geheiratet. Die Ehe war lange glücklich, weil ihnen die sowjetischen Genossen immer mit Rat, Hilfe und Panzern zur Seite standen.

Nach so vielen Beziehungen wollte der Slowake Single werden. Herr Mečiar hat ihm dabei wesentlich  geholfen. Und der Slowake war endlich frei. Dies dauerte aber nicht so lange, weil sich der Slowake von NATO und EU verführen ließ. Am Anfang war der Slowake ein braver Schüler, aber dann kam die große Krise. Der Slowake schrie so laut, dass durch sein erstes Nein der Rettungsschirm fast kaputt ging  und für kurze Zeit wurde er zu einer Weltstar. Nachdem aber der 16-köpfige Drachen aus Brüssel Feuer auf den Slowake spuckte, weiß er jetzt genau, wo sein Platz ist.“


So kurz und knapp kann man Geschichte von der Slowakei in zwei Minuten fassen.