Anlässlich des Internationales Tages gegen Homophobie am 17. Mai erklärt Mechthild Rawert, SPD-Bundestagsabgeordnete aus Tempelhof-Schöneberg:
Homophobie, verbale oder körperliche Gewalt gegen Lesben und Schwule, Bisexuelle, Transgender oder Intersexuelle, geht uns alle an. Wir alle sind aufgefordert, jedem Anzeichen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegenzutreten, uns für den Schutz und die Freiheit einer jeden Person stark zu machen. Das gilt sowohl heute aber auch für das Unrecht von Gestern.
Ich unterstütze die Bundesratsinitiative des Landes Berlin für die Rehabilitierung Homosexueller, die wegen einvernehmlicher sexueller Handlungen nach dem §175 StGB verurteilt wurden.
Schätzungsweise 50.000 Männer wurden nach 1945 zu Zuchthausstrafen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verurteilt. Viele kamen in Haft und ihre bürgerlichen Existenzen wurden ruiniert. Die sozialliberale Koalition hatte im Jahr 1969 den Paragraph 175 StGB entschärft. Endgültig aufgehoben wurde die Strafnorm jedoch erst 1994. Eine Rehabilitation der verurteilten Homosexuellen ist längst überfällig.
Der Internationale Tag gegen Homophobie ist der richtige Tag, um an dieses Unrecht zu erinnern. Nur wenn wir konsequent die Menschenrechtsverstöße in der eigenen Geschichte aufarbeiten, können wir heute glaubwürdig für Menschenrechte und gegen Diskriminierungen aufgrund sexueller Orientierung in anderen Ländern eintreten.