Hauptmenü

Am All-Nation-Day das Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht vergessen!

Anlässlich des All-Nations-Day am 16. Juni fordert Mechthild Rawert, SPD-Mitglied des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages und Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion für Frauen und Gesundheit:

Auch am aktuellen All-Nations-Day 2012 darf nicht in Vergessenheit geraten, dass bundesweit über 5.000 Mädchen dem Risiko ausgesetzt sind, heimlich entweder hierzulande oder in den Ferien im Herkunftsland ihrer Eltern Opfer weiblicher Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation - FGM) zu werden. Für bis zu 50.000 in Deutschland lebende Mädchen und Frauen bedeutet diese grausame Tradition, die älter ist als jede Religion, ein lebenslanges Trauma, schwere Gesundheitsgefährdungen und massive Einschränkungen ihres Sexuallebens. FGM findet entgegen weit verbreiteter Klischees eben nicht nur in Afrika und nicht nur in muslimischen Kulturen statt. Staatliche Schutzpflicht umsetzen

Genitalverstümmelung ist eine vorsätzliche oder gefährliche Köperverletzung mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeugs. Die in Deutschland lebenden TäterInnen - und dazu zähle ich nicht nur die Beschneiderinnen sondern auch die Eltern - wissen, dass FGM eine Straftat und gesetzlich verboten ist.

Und es passiert dennoch. Unsere staatliche Schutzpflicht ist im Hinblick auf die Genitalverstümmelung wirksam umzusetzen und auszubauen. Ich fordere ein schärferes Vorgehen gegen FGM. Ich fordere alle Botschaften, Vertretungen und Kulturinstitute auf, sich konsequent gegen diese Menschenrechtsverletzung zu positionieren. Ich fordere daher vom Staat und den Behörden die Einführung der ärztlichen Meldepflicht sowie die Durchsetzung familienrechtlicher Maßnahmen.

Weibliche Genitalverstümmelung verstößt gegen die Menschenrechte

Menschenrechte sind Frauenrechte - und die werden durch die praktizierte weibliche Genitalverstümmelung mit den Füßen getreten. FGM verletzt bürgerliche, politische, soziale und kulturelle Menschenrechte, vor allem das Recht auf Sicherheit und persönliche Freiheit, auf Leben und körperliche Unversehrtheit sowie auf Gesundheit.

Das ALL NATIONS FESTIVAL, der gemeinsame Tag der offenen Tür der Botschaften und Kulturinstitute in Berlin am All-Nations-Day, wird am 16. Juni 2012 unter dem Motto KinderSpiel zum zwölften Mal stattfinden. BesucherInnen können  hinter die Kulissen der Diplomatie schauen und auf 27 Stationen zwischen 11 bis 18 Uhr Botschaften, Kulturinstitute und Vertretungen besuchen.