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Frauen kämpfen für ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung

Anlässlich der Kundgebung „Für Vielfalt und sexuelle Selbstbestimmung in Deutschland" am 22. September, 13:30 - 15:00 Uhr, am Brandenburger Tor, erklärt die Berichterstatterin für Frauengesundheit der SPD-Bundestagsfraktion, Mechthild Rawert:

Das sexuelle Selbstbestimmungsrecht ist ein Menschen- und ein Frauenrecht. Das Recht auf selbstbestimmte Familienplanung, die Möglichkeit, Verhütungsmittel nutzen zu können, sind ein frauen- und gesellschaftspolitischer Erfolg. Frauen gehen für dieses sehr lange und hart erkämpfte Recht auf Verhinderung ungewollter Schwangerschaften zusammen mit ihren PartnerInnen auf die Straße. Ich begrüße dieses und unterstütze die Forderungen des Netzwerk Sexuelle Selbstbestimmung. Keine Verhütung ist perfekt. Wer das glaubt ist lebensfremd oder lebt dauerhaft abstinent. Die Verhütungspanne passiert oft in der Nacht oder am Wochenende. Die Suche nach einem Arzt, der ein Rezept für die „Pille danach“ ausstellt, gestaltet sich für die Frauen zumeist zu einer angstvollen, häufig erfolglosen Krankenhausodyssee. Damit muss Schluss sein:  Frauen müssen die „Pille danach“ auf Levonorgestrel-Basis nach einer Beratung durch die ApothekerInnen rezeptfrei dort auch kaufen können.

Aus diesem Grunde habe ich im Juni den Antrag „Rezeptfreiheit von Notfallkontrazeptiva („Pille danach“) gewährleisten“ ins parlamentarische Verfahren eingebracht. Ich folge damit den mehrmaligen Empfehlungen des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und der Weltgesundheitsorganisation. Die SPD-Bundestagsfraktion wird am 16. Oktober über den Antrag entscheiden. Ich fordere die Bundesregierung und den Bundesrat zur Zustimmung auf.

Levonorgestrel verzögert oder verhindert den Eisprung und kann so ungewollte Schwangerschaften vermeiden - allerdings nur, wenn es spätestens 72 Stunden nach der Verhütungspanne eingenommen wird. Gesundheitliche Schäden für die Frauen sind nicht bekannt.