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Die "Pille danach" vermeidet ungewollte Schwangerschaft

Eine Frau wird gedemütigt, indem ihr K.o.-Tropfen verabreicht werden. Eine Frau wird gedemütigt, indem ungewollt Sex mit ihr gemacht, sie vergewaltigt wird. Eine Frau wird gedemütigt, indem katholische Krankenhäuser sie abweisen, keine gerichtsfeste Beweissicherung dieser Vergewaltigung machen. Eine Frau wird gedemütigt, weil sie mit ihrer Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft allein gelassen wird. Eine Frau wird gedemütigt, weil in diesen Krankenhäusern nicht akzeptiert wird, dass sie nicht schwanger werden will. Eine Frau wird gedemütigt, weil ihr sexuelles Selbstbestimmungsrecht nicht akzeptiert wird.

Rezeptfreiheit der Pille danach gewährleisten
Wir SozialdemokratInnen wollen die Rezeptfreiheit der Pille danach. Die Erfahrungen der von katholischen Krankenhäusern abgewiesenen jungen Kölnerin verdeutlichen die Dringlichkeit und Aktualität meines Antrages "Rezeptfreiheit von Notfallkontrazeptiva Pille danach gewährleisten" (Drucksache 17/11039). Dieser wird in Kürze im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages debattiert.

Für die Entlassung der Pille danach mit dem Wirkstoff Levonorgestrel aus der Verschreibungspflicht muss die Arzneimittelverschreibungsordnung geändert werden. Da dies gemeinsam von Bundestag und Bundesrat zu erfolgen hat, stehe ich in regem Austausch mit den Verantwortlichen in fast allen Bundes-ländern. Vor der Vergabe werden die Frauen von ApothekerInnen beraten.

Die Pille danach sorgt für die Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft: Sie verhindert oder verschiebt den Eisprung, so dass keine Befruchtung stattfindet. Hat eine Befruchtung bereits stattgefunden, verhindert die Pille danach die Einnistung in die Gebärmutter. Ist eine Einnistung der befruchteten Eizelle schon geschehen, wirkt die Pille danach nicht mehr. Deshalb muss die Pille danach so schnell wie möglich, spätestens 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Die Pille danach wird in 28 europäischen Ländern und weiteren 60 Ländern weltweit rezeptfrei vertrieben. Nirgendwo wird von gesundheitlichen Schäden für die Frauen oder von Leichtfertigkeit mit ungeschütztem Sex berichtet.