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Zum Gedenken an Ottmar Schreiner

Heute am 12. April wird Ottmar Schreiner in Saarlouis beerdigt. Ich trauere um ihn. Er starb nach langer schwerer Krankheit am 06. April im Alter von 67 Jahren. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten verlieren mit Ottmar Schreiner einen aufrechten Sozialdemokraten. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau Brigitte Schreiner und seinen drei Kindern.

Ottmar Schreiner trat 1969 in die SPD ein und engagierte sich zunächst bei den Jusos. Im Jahr 1980 wurde er erstmals in den Bundestag gewählt und gehörte diesem ohne Pause 32 Jahre an. Er war von 1991 bis 1997 Sprecher der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales und von 1997 bis 1998 stellvertretender Fraktionsvorsitzender. 1998 wurde er unter dem damaligen Parteichef Oskar Lafontaine Bundesgeschäftsführer und von 1999 bis 2012 war Ottmar Schreiner mit Leib und Seele Vorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA). Zehn Jahre lang war er Mitglied im SPD-Parteivorstand.

Sigmar Gabriel würdigt Ottmar Schreiner als „engagierten und großen Kämpfer für Arbeitnehmerrechte“. Und das war er: Ottmar war ein erbitterter Gegner der Agenda 2010. Gegen die Rente mit 67 wandte er sich auf dem Bundesparteitag im Dezember 2011 auf das Schärfste. Aber er blieb sich selbst und der SPD bis zum Ende treu, er kämpfte gegen Lockerungen des Kündigungsschutzes, gegen die Kürzung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes, die Zusammenlegung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe, die Ausweitung der Leih-und Zeitarbeit. „Ich habe diesen Gerechtigkeitsimpuls mit der Muttermilch mitbekommen damals in meinem Elternhaus“, sagte er über sich selbst.

Als kämpferischer Sozialpolitiker wurde er über Parteigrenzen hinweg anerkannt und sehr geschätzt. Othmar war ein großartiger Kämpfer aber auch voller Witz und Humor. Er kämpfte mit Leidenschaft für sozialdemokratische Werte und für soziale Gerechtigkeit. Ottmar, ich werde dich vermissen.