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Högl, Rawert, Spranger: Zum Jubiläum: 25 Jahre SPD-Quotenbeschluss

Morgen jährt sich der auf dem Münsteraner Parteitag am 30. August 1988 gefasste Quotenbeschluss der SPD. Was die Sozialdemokratie von Wirtschaft und öffentlichem Dienst forderte, sollte auch fest in den eigenen Strukturen verankert werden.

"Ein Grund zu feiern? Jein", so Eva Högl, Landesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) und Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Mitte. "Die Beteiligungszahlen von Frauen in der SPD haben sich zwar klar verbessert, aber die Situation der Frauen wird oft genug noch in die Schublade 'Frauen-Themen' gesteckt und damit nicht selten marginalisiert. Worunter Frauen leiden - weniger Lohn, weniger Lastenausgleich bei Kindererziehung und Pflege von Angehörigen und nur zu oft Armut im Alter - betrifft die ganze Gesellschaft. Geht es der Oma, Mutter oder Tochter schlecht, wirkt sich das auch auf die Familie aus", so Högl weiter.

Mechthild Rawert, Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg: "Frauen arbeiten überproportional in sorgenden Berufen - so in der Pflege, in Kitas und Schulen, im Gesundheitswesen. Das sind körperlich wie seelisch belastende Berufe, die bis heute in der Regel miserabel bezahlt werden. Durch den Quotenbeschluss der SPD konnten mehr Frauen in gehobenen Positionen auf diese Missstände aufmerksam machen und immer wieder den Finger in die Wunde legen. Das werden wir auch in den nächsten 25 Jahren machen, darauf ist Verlass!"

"Frauen und Karriere - das schloss sich lange Zeit fast unausgesprochen aus. So führt die Europäische Zentralbank erst jetzt eine Quote ein. In sechs Jahren soll sich die Zahl der weiblichen Führungskräfte verdoppeln. Angesichts der Tatsache, dass im Rat 23 Männer und keine einzige Frau und bei 14 Direktorenposten nur zwei mit Frauen besetzt sind, eine hehres Ziel. Da sind wir als SPD schon weiter, aber noch lange nicht weit genug. Frauen müssen sich immer noch stärker durchkämpfen und sich oft genug gegen den Stempel 'Quotenfrau' durch überdurschnittlich gute Abschlüsse und Erfolge wehren", so Iris Spranger, Bundestagskandidatin im Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf und stellvertretende Landesvorsitzende der Berliner SPD.

Ein Ergebnis der Frauenpolitik innerhalb der Berliner SPD zeigt sich hierin sehr deutlich:  Sechs Direktkandidatinnen treten an. Neben Högl, Rawert und Spranger sind dies:  Ute Finckh-Krämer (Steglitz-Zehlendorf), Cansel Kiziltepe (Friedrichshain-Kreuzberg) und Ülker Radziwill (Charlottenburg-Wilmersdorf).