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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2013 erklärt Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete aus Tempelhof-Schöneberg und Gesundheitspolitikerin:

Frauen erfahren überall auf der Welt Gewalt - auch in Deutschland. Als Gesundheitspolitikerin dränge ich auf notwendige Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung von Gewalt betroffenen Frauen.

Am 25. November wehen wieder die Fahnen zum Internationalen Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“. Sie sind ein Zeichen um sichtbar gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu protestieren. Die abgebildete Frauenfigur und der Slogan „frei leben - ohne Gewalt“ symbolisieren ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und freies Leben von Mädchen und Frauen weltweit. Doch für viele Frauen ist ein gewaltfreies Leben nur ein Traum. In der Realität erleben sie Gewalt an ihrem Körper und ihrer Seele.

Wir wissen, dass Gewalt an Frauen und Mädchen weltweit und in allen sozialen Schichten passiert. Jede Frau kann Opfer von Gewalt werden. Die Formen der Gewalt sind vielfältig. Sie reichen von der häuslichen Gewalt bis zur Genitalverstümmelung. Ich bin froh, dass wir in Berlin ein gut ausgebautes Hilfenetz für von Gewalt betroffene Frauen haben. In Deutschland ist das aber nicht überall der Fall. Die vergangene Bundesregierung ist diesen Notwendigkeiten nicht nachgekommen. Die von Kristina Schröder ins Leben gerufene Hotline für Frauen, die Gewaltopfer geworden sind, reicht allein nicht aus.

Als Gesundheitspolitikerin weiß ich, dass körperliche Verletzungen aufgrund häuslicher Gewalt durch Ärzte und Ärztinnen nicht behandelt werden ohne die Ursache der Verletzung zu hinterfragen und den betroffenen Frau ein Hilfsangebot zu machen, um die Gewaltspirale für diese Frauen zu beenden. Erst wenn diese Frauen die Gewaltbeziehung beenden können, enden auch ihre Qualen und Verletzungen. Trotzdem: Zu häufig ist Gewalt immer noch ein Scham- und Tabuthema. Deshalb müssen ÄrztInnen und anderes medizinisches Fachpersonal mit dem Umgang von Gewaltopfern geschult werden.

Auch für die Opfer von Genitalverstümmelungen müssen wir Verbesserungen im Gesundheitssystem erreichen. Ein erster Schritt ist die Aufnahme in den Diagnoseschlüssel und die entsprechende Schulung von ÄrztInnen.
Opfern von Vergewaltigungen darf die Abgabe der „Pille danach“ nicht verwehrt werden - wie es in diesem Jahr in Köln geschehen ist.

Der Weg in eine gewaltfreie Welt ist weit. Unterstützen wir die Opfer zumindest durch eine gute gesundheitliche Versorgung!