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Praktikumsbericht Christian Schmidt vom 20.01.14 bis zum 31.01.14 bei Mechthild Rawert, MdB

Meine hohen Erwartungen für das zweiwöchige Praktikum im Wahlkreis- und Bundestagsbüro von Mechthild Rawert wurden vollständig erfüllt. Die Veranstaltungen nach den Arbeitszeiten machten das Praktikum umso spannender und vielseitiger.

An meinem ersten Tag durfte ich Mechthild sofort auf einen Neujahrsempfang des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg begleiten. Dadurch lernte ich andere PolitikerInnen aus Mechthilds Umfeld kennen.

Am Wochenende nahm ich an einer Gedenkveranstaltung von Mechthild für die Opfer des Außenlagers Lichtenrade des KZ Sachsenhausen teil. Zu dieser Veranstaltung kamen ein Rabbiner der jüdischen Gemeinde Berlin und der dritte Sekretär der Botschaft der Russischen Föderation.

Am internationalen Shoa-Gedenktag, den 27.1.2014 besuchte ich eine weitere Gedenkveranstaltung für die Homosexuellen Opfer während des Nationalsozialismus, die auch im RBB übertragen wurde. Zu dieser Veranstaltung kamen viele BürgerInnen, u.a. aus der Queer-Community, aber auch KollegInnen von Mechthild und Abgeordnete anderer Parteien.

Zum Schluss meiner Zeit in Berlin nahm ich an einer Fahrt des Bundespresseamtes von Mechthild teil. Zuerst besuchten wir für eine Stunde eine Plenarsitzung in der es um Verkehr und digitale Infrastruktur ging. Die Eröffnungsrede wurde vom Minister für diese Ressort Alexander Dobrindt gehalten. Danach diskutierten wir mit Mechthild über Gesundheit, besonders über die Reformen in der Rentenpolitik und über die steigende Unattraktivität der Pflegeberufe. Daraufhin fuhren wir in die Parteizentrale der SPD nach Kreuzberg in das Willy-Brandt-Haus. Kurz darauf besuchten wir eine Ausstellung über das Leben in der DDR in der Kulturbrauerei. Als Abschluss gab ein gemeinsames Essen im Restaurant des Berliner Fernsehturms.

Während der zweiten Praktikumswoche nahm ich an einer Sitzung des Gesundheitsausschuss und einer Plenarsaalsitzung teil. Wie ich erhofft hatte, kamen auch die Oppositionsrechte schon im Ausschuss zur Sprache. Die SPD gab 7 Minuten und die Union 9 Minuten von ihrer Redezeit im Ausschuss ab, somit stehen der Opposition durchschnittlich 8 Minuten mehr Redezeit zu als ihnen von den WählerInnen gegeben wurde. Leider dauerte der Ausschuss nur knapp über eine Stunde, denn Angela Merkel hielt gleich im Anschluss ihre Regierungserklärung. Dadurch konnten viele Themen nur angerissen und nicht vollständig ausdiskutiert werden. Die Zeit reichte zum Glück um einen Einblick in das Arbeiten eines Ausschusses zu erlangen. Die Debatte über das Konsumverhalten von legalen und illegalen Drogen war spannend und sehr informativ. Teilweise wurden auch Vorurteile bestätigt, dass Abgeordnete andere unterbrechen und ohne aufgerufen zu sein etwas zu sagen.

In der Plenardebatte, an der ich am Donnerstag teilnahm, ging es um die Themen Wirtschaft und Energie sowie Finanzen und Haushalt. Die Aussprache zur ersten Debatte zum Thema Finanzen und Haushalt von Dr. Wolfgang Schäuble war sehr interessant. Ich finde es super, dass es für RollstuhlfahrerInnen keine Probleme gibt, sich im RTG und in den anderen Gebäuden ohne Hilfe zu bewegen.  
Die anderen Reden, besonders von den Linken und dem ältesten Bundestagsabgeordneten Dr. Heinz Riesenhuber, waren teilweise sehr aufbrausend und überzeugend. Trotzdem war es manchmal schwer der Debatte zu folgen, da die RednerInnen viele Fachbegriffe verwendeten und sehr schnell redeten.

Während meiner Zeit im Wahlkreisbüro durfte ich miterleben, dass der Beruf Bundestagsabgeordneter nicht nur ein Bürojob ist, sondern auch ein Beruf mit viel Kontakt zu BürgerInnen. Am Mittwoch durfte ich an einem BürgerInnen-Gespräch teilnehmen und somit lernen, dass BürgerInnen sich an Abgeordnete wenden um Hilfe bei Problemen zu erlangen. Ebenfalls fiel mir schnell auf, dass MdBs einen sieben Tage Beruf ausüben und in Sitzungswochen fast keine freien Minuten finden. Trotzdem finde ich den Beruf immer noch sehr spannend, weil es in diesem Job nie langweilig wird und man fast jeden Tag ein anderes Gebiet hat, welches man bearbeitet.

Durch die netten und aufgeschlossenen KollegInnen machte die tägliche Arbeit Spaß!

Wieso ein Praktikum im Deutschen Bundestag?

Ich wollte schon immer mal einen Einblick in die Politik haben, dazu passte es, dass meine Schule ein Praktikum für die 11. Klasse vorschreibt. Mein Onkel und meine Tante machten mich auf Mechthild aufmerksam und ich war sofort von der Idee überzeugt.

Daraufhin schrieb ich eine Bewerbung an das Büro. Leider konnte Sie mir aufgrund der Bundestagswahlen keine frühzeitige Zusage schicken. Deswegen musste ich mich ein weiteres halbes Jahr gedulden, bis ich die Bestätigung für mein zweiwöchiges Schülerpraktikum bekam.

Berlin kannte ich von meinen früheren Besuchen, trotzdem war es eine komplette andere Situation mit einem Hausausweis für die Gebäude des Deutschen Bundestages hochrangige PolitikerInnen zu treffen.

Christian Schmidt auf dem Gruppenfoto der TeilnehmerInnen der Fahrt des Bundespresseamtes