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Anhörung zur „Pille danach“ am 2. Juli – ich bleibe dran!

Auf Initiative der SPD-Fraktion hat sich der Deutsche Bundestag in der vergangenen Wahlperiode mit dem Thema „Pille danach“ auseinandergesetzt. Am 2. Juli 2014 fand im Deutschen Bundestag eine öffentliche Anhörung statt. An dieser nahmen u. a. Expertinnen und Experten aus Einrichtungen der Frauenberatung, des Sozialdienstes katholischer Frauen  und aus dem Bereich der Medizin teil.

In der überwiegenden Anzahl der europäischen Länder und in weltweit mindestens 80 Ländern können Frauen und Mädchen in einer Notfallsituation  die „Pille danach“ rezeptfrei in der Apotheke erhalten. So können sie frühzeitig und unkompliziert die Pille einnehmen und damit das Risiko von Verzögerungen durch Arztbesuche vermeiden. Der Zeitfaktor spielt eine wichtige Rolle: Je früher die „Pille danach“ mit dem Wirkstoff Levenorgestrel eingenommen wird, umso effektiver wirkt sie.

Levenorgestrel ist ein gut untersuchtes, anerkannt nebenwirkungsarmes und wirksames Medikament. Es besteht kein Risiko der Überdosierung. Levenorgestrel beugt einer Schwangerschaft vor, hat jedoch keine negativen Auswirkungen auf eine bestehende Schwangerschaft. Internationale Studien ergeben: Die „Pille danach“ hat weder negative Auswirkungen auf das Verhütungsverhalten noch auf das Sexualverhalten.

Prof. Daphne Hahn von pro familia sprach sich in der Anhörung ganz klar für die Rezeptfreiheit der „Pille danach“ in Deutschland aus. pro familia sieht in seiner Stellungnahme zur Anhörung „in dem deutschen „Sonderstatus“ eine nicht nachvollziehbare Benachteiligung von Frauen“. Frau Dr. Julia Bartley  vom CharitéCentrum für Frauen-, Kinder- und Jugendmedizin sprach sich ebenfalls für die Rezeptfreiheit der „Pille danach“ aus. In seiner Stellungnahme betont das CharitéCentrum die Notwendigkeit eines umfassenden Angebots „ärztlicher kontrazeptiver Beratung und Versorgung“.

Die Befürchtungen der Gegner der „Pille danach“ nehme ich ernst, bin aber zugleich überzeugt, dass es in der weiteren Diskussion und im Gespräch gut gelingen kann, viele der Befürchtungen auszuräumen. Die internationalen Erfahrungen, die zahlreichen Studien – auch von der Weltgesundheitsorganisation – sprechen doch klar für eine Einführung der Rezeptfreiheit in Deutschland. Für die Frauen und Mädchen bedeutet das mehr Freiheit, über ihren eigenen Körper zu bestimmen. Mögliche Risiken oder Nachteile sind gut untersucht und gering. Die Vorteile überwiegen.  Deswegen setze ich mich weiterhin für die Rezeptfreiheit der „Pille danach“ ein.

Hier geht es zur Zusammenfassung und zum Video der Anhörung im Deutschen Bundestag am 2. Juli 2014 zur „Pille danach“.