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Für Selbstbestimmung streiten

(Erschienen in der Berliner Stimme, 4.10.2014, S. 8, Nr. 19, 64. Jahrgang)

Es tobt ein Kampf um Deutungshoheit. Darf eine Frau selbstbestimmt über ihren Körper entscheiden? Darf sie entscheiden wie sie lebt und wen sie liebt? Darf sie entscheiden, ob sie schwanger werden will oder nicht? Darf sie bei ungewollter Schwangerschaft selbst entscheiden, ob sie das Kind austrägt oder nicht?

Ich sage: „Ja! Es ist ihre Entscheidung.“ Dieses Recht auf eine freie verantwortungsvolle Entscheidung soll in Deutschland weiterhin gelten - dafür setze ich mich ein. Ich bin damit im Einklang mit der UN-Weltbevölkerungskonferenz, die vor 20 Jahren das Menschenrecht der sexuellen Selbstbestimmung definiert hat.

Es umfasst das Recht der Frau „frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt über Angelegenheiten im Zusammenhang mit ihrer Sexualität, einschließlich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit, bestimmen und frei und eigenverantwortlich entscheiden zu können“.

Diese Freiheit einer selbstbestimmten Entscheidung soll nach dem Willen der TeilnehmerInnen des „Marsch für das Leben“ nicht länger gelten. Dafür haben sie am 20. September mit weißen Kreuzen gegen Abtreibung, Präimplantationsdiagnostik, Sterbehilfe und Euthanasie demonstriert.

Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung

Gegen diesen radikalen Fundamentalismus hat sich das „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ gegründet. Dieses Bündnis steht für das Menschenrecht auf sexuelle Selbstbestimmung. Ich gehöre dem Bündnis an, da ich mich für das Recht der Frau auf sexuelle Selbstbestimmung und selbstverantwortete Familienplanung einsetze, für die Gleichstellung der Geschlechter, für die gleichen Rechte für die LGBTTI-Community.

Eines ist klar: Die Einhaltung von Menschenrechten gehört zu einer freien, pluralen und offenen Gesellschaft. Wir überlassen sie nicht religiösen FundamentalistInnen, RechtspopulistInnen und NationalistInnen. Ich bitte alle Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten: Unterstützt das Bündnis, zeichnet die Bündniserklärung und verteidigt die Menschenrechte. 

Bündniserklärung: www.sexuelle-selbstbestimmung.de/