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Pille danach: Frauen können selbst entscheiden

Auch dicke Bretter werden gebohrt.

Endlich ein Fortschritt: Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat vergangenen Freitag eine positive Empfehlung zur rezeptfreien Abgabe des Präparat „ellaOne“ mit dem Wirkstoff Ulipristal abgegeben. Zwar liegt die endgültige Entscheidung bei der Europäischen Kommission, aber diese hält sich in der Regel an das EMA-Votum. Danach müssen die Mitgliedsländer die Entscheidung umsetzen. Das gilt auch für Deutschland.

„Ich freue mich, dass Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe deutlich macht, dass er seine bisher strikt ablehnende Haltung zur Rezeptfreiheit von Notfallkontrazeptiva ändert. Damit passt er sich der Haltung derjenigen an, die schon immer der Meinung waren: Frauen können selbst entscheiden! Frauen können die „Pille danach“ auch ohne ärztliche Verschreibung sicher und effektiv anwenden“, erklärt die Gesundheitspolitikerin Mechthild Rawert.

Auf ihre Initiative hin hat die SPD-Bundestagsfraktion im Oktober 2012 den Antrag „Rezeptfreiheit von Notfallkontrazeptiva - Pille danach - gewährleisten“ in den Deutschen Bundestag eingebracht. In diesem Antrag fordert die SPD-Fraktion eine Beratung durch Apothekerinnen und Apotheker. Mit dieser wird gewährleistet, dass bei Verhütungspannen Frauen flächendeckend Zugang zu Schwangerschaftsverhütungsmitteln haben. Gerade in ländlichen Gegenden werden ihnen so höchst unwürdige Situationen erspart. In mehreren Anträgen der Opposition werden vergleichbare Forderungen erhoben.  

„Das Präparat „Pidana“ auf Levonorgestrelbasis ist ebenfalls rezeptfrei abzugeben“, fordert Rawert, Berichterstatterin für Frauengesundheit für die SPD-Bundestagsfraktion. Der Wirkstoff Levonorgestrelbasis ist gut erforscht und auch preiswerter. Deshalb wird die Rezeptfreiheit hierfür von der Weltgesundheitsbehörde, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sowie von pro familia schon seit langem empfohlen.