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Interfraktionelle Aktion von Bundestagsabgeordneten zum Welt-AIDS-Tag

Mit einer gemeinsamen Aktion haben Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen am Welt-Aids-Tag vor dem Brandenburger Tor für die Berliner Aids-Hilfe e.V. Spenden gesammelt. Trotz eisiger Kälte waren zahlreiche Menschen vor Ort. Der Grund: Sie alle wollten das in Berlin weilende spanische Königspaar Felipe und Letizia sehen, wenn sie zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) das Brandenburger Tor besichtigen.

Für mehr Toleranz und Solidarität mit HIV-positiven Menschen

Auf der zuvor stattgefundenen Pressekonferenz im Bundesgesundheitsministerium (BMG) erklärt Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Viele Menschen in Deutschland wissen gut über HIV Bescheid: 99 Prozent der Bevölkerung wissen, wie HIV übertragen wird. Hier haben wir mit der Präventionsarbeit viel erreicht.“ Und dennoch: Die aktuelle Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zeigt, dass es gerade im Umgang mit HIV-positiven Menschen noch immer Unsicherheiten und Ängste gibt. Diese Ängste sind aufzugreifen. 2014 findet der Welt-AIDS-Tag zum 27. Mal statt.

Neue Kampagne: Positiv zusammen leben

Anlässlich des Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember wurde die neue gemeinsame Kampagne „Positiv zusammen leben“ des BMG, der BZgA, der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und der Deutschen Aids-Stiftung (DAS) eröffnet. Diese greift bestehende Unsicherheiten auf und beantwortet noch offene Fragen. Wissen soll Toleranz und Solidarität fördern. Fakt ist: Wer besser informiert ist, geht offener auf HIV-positive Menschen zu.

Hintergrund der Kampagne sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie zum Kenntnisstand in der Bevölkerung zu Übertragungs- und Nicht-Übertragungswegen sowie zur Frage, inwieweit Menschen im alltäglichen und direkten Umgang mit HIV-positiven Menschen verunsichert sind. Das Ergebnis zeigt, dass Wissen für die Bewertung einer Situation sehr wichtig ist. Deutlich wurde aber auch: Je intensiver persönliche Körperkontakte zu HIV-positiven Menschen sein können, desto größer sind die Unsicherheiten.

Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA betont: „Positiv ist hervorzuheben, dass nur sehr wenige Menschen den Kontakt mit HIV-Positiven ablehnen. Auch die eigene Unsicherheit, wie man sich in der Situation selbst verhalten würde, führt nicht automatisch zu Stigmatisierung und Diskriminierung von HIV-Positiven. Sie kann aber ablehnendes Verhalten begünstigen.“.

Mehr AIDS-Prävention, Aufklärung und Forschung

Leider werden Menschen mit HIV und Aids noch immer ausgegrenzt. Wir brauchen einen offenen Umgang mit der Erkrankung, weg von Stigmata und Vorurteilen. Wichtig ist auch, dass die staatlichen Förderungsmittel der Aidshilfen eine solide Unterstützung erhalten. Wir stellen uns dieser Herausforderung. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich erfolgreich für mehr Mittel für die AIDS-Prävention, Aufklärung und Forschung eingesetzt. So stellen wir im Haushalt 2015 insgesamt rund 13,5 Millionen Euro zur Verfügung - 325.000 Euro mehr als im Haushalt 2014. Nachdem die frühere schwarz-gelbe Koalition die Mittel 2013 deutlich gekürzt hatte, haben wir jetzt umgesteuert.

Berliner Aids-Hilfe e.V.

Die Berliner Aids-Hilfe e.V. ist eine Organisation, die sich die Sicherung und Förderung der Lebensqualität aller Menschen, die von HIV und Aids betroffen oder davon bedroht sind, zum Ziel gesetzt hat. Vorrangig sind dabei ganzheitliche Gesundheitsförderung, Akzeptanz der Lebensweisen, gesellschaftliche Emanzipation und Selbsthilfe. Wir verstehen unter dem Begriff körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden und nicht nur das traditionelle Fehlen von Krankheit.

Ich begrüße die Aktion „Let´s talk about sex“ der Berliner Aids-Hilfe e.V.. Viele HIV-Infektionen finden in Beziehungen statt, bei denen sich die Partner erst seit kurzer Zeit kennen: z.B. bei One-Night-Stands, in Zeiten des „frisch Verliebtseins“ und/oder zu Beginn einer neuen Beziehung. Häufig genießen die PartnerInnen frühzeitig gegenseitiges Vertrauen mit der Folge, dass über Safer Sex und HIV-Status nicht gesprochen wird. Ein Problem dann, wenn zudem auf Kondome verzichtet wird.

Safer Sex stellt den sichersten Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten dar!

Die Berliner Aids-Hilfe e.V. ist auf ihre Spenden angewiesen.

Foto: Jens Petersen