Mechthild Rawert (SPD), Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg, fordert anlässlich des Internationalen Tag der Familie am 15. Mai 2015:
„Alleinerziehende sind doppelt belastet: Sie vollführen den täglichen Spagat einerseits das Familieneinkommen zu sichern und andererseits ihren Kindern Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen eine gute Erziehung zu Teil werden zu lassen. Dafür verdienen sie unser aller Respekt und Unterstützung.“, fordert Rawert.
Die Anzahl der Alleinerziehenden-Familien wächst. 2013 waren bereits 20% der Mütter und Väter, nach Angaben des Statistischen Bundesamts, alleinerziehend. Dabei stellen Frauen mit 85% den größten Anteil an „Ein-Eltern-Familien“.
Die meisten Alleinerziehenden wollen den Lebensunterhalt für sich und die Kinder selbst erwirtschaften. Dazu brauchen sie eine gute Kinderbetreuung. Vom seit August 2013 bestehenden Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr profitieren deshalb insbesondere Alleinerziehende.
Alleinerziehende sind auf eine familienfreundliche Arbeitswelt angewiesen. Dies gilt insbesondere für den Dienstleistungssektor. „Als Gesundheitspolitikerin kenne ich die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders aus dem Bereich von Gesundheit und Pflege. Hier sind Schicht- und Wochenenddienste an der Tagesordnung. Alleinerziehende in diesen Berufszweigen brauchen ausgeklügelte Arbeits- und Einsatzpläne, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.“, so die Gesundheitspolitikerin. Rawert weiter:“ Das gilt aber auch andere Berufsfelder. Wir müssen in Deutschland insgesamt dringend an einer familienfreundlicheren Arbeitswelt arbeiten.“
„Der Beschluss der Bundesregierung zur Erhöhung des Entlastungsbeitrages für Alleinerziehende um 600 Euro auf 1908 Euro im Jahr ist ein weiterer wichtiger Baustein. Er zeigt Wertschätzung für die Alleinerziehenden und ihren täglichen Balanceakt zwischen Erwerbstätigkeit und Kindererziehung.“, meint Rawert abschließend.
Hintergrund:
Der internationale Tag der Familie findet jährlich am 15. Mai statt. Er wurde 1993 durch eine Resolution der UN-Generalversammlung geschaffen, um an die Bedeutung der Familie als grundlegende Einheit der Gesellschaft zu erinnern und die öffentliche Unterstützung für Familien zu verstärken. Neben diesem hauptsächlichen Aspekt geht es am Tag der Familie um die Rolle der Familie in der Gesellschaft, gesellschaftliche Gleichberechtigung, Recht auf freie Wahl des Ehepartners bzw. der Ehepartnerin, um Frauen- und Kinderrechte und um den Schutz der Familie vor staatlichen Eingriffen.