Hauptmenü

40 Jahre Internationaler Hurentag

Zum Internationalen Hurentag am 2. Juni erklärt Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg:

Seit 1975 wird jährlich am 2. Juni der Internationale Hurentag begangen. Weltweit machen Prostituierte an diesem Tag auf ihre Arbeitssituation aufmerksam. Auch heute noch werden Prostituierte stigmatisiert. Ein Outing als Prostituierte(r) wird allenfalls negativ honoriert.

Die Prostituierten in Deutschland nutzen den Hurentag, um für Anerkennung ihrer Dienstleistung zu werben und die Gleichstellung mit anderen Berufen sowie einen respektvollen Umgang mit ihnen zu fordern.

Im Rahmen des gesellschaftlichen Diskurses zur Reform des Prostituiertenschutzgesetzes wurde behauptet, alle Prostituierten würden unter Zwang arbeiten. Prostituierte werden als Opfer gesehen  und Verbote wie die Freierbestrafung werden als „Hilfsmaßnahme“ gefordert. Prostituierten wird damit von Teilen der Gesellschaft das Recht auf (sexuelle) Selbstbestimmung abgesprochen.

Nutzen wir den internationalen Hurentag, um uns bewusst zu machen: Prostitution ist eine legale Beschäftigung und Prostituierte verdienen den gleichen Respekt wie alle anderen Menschen auch!

Hintergrund:
Der Internationale Hurentag geht darauf zurück, dass am 2. Juni 1975 rund hundert Prostituierte im französischen Lyon 8 Tage lang die Kirche Saint Nizier besetzten und in den Streik traten. Sie protestierten damit gegen die massiven Repressalien und Schikanierungen durch die Polizei, die sie zwangen, zunehmend im Verborgenen zu arbeiten. Dies hatte zu vermehrten Gewalttaten gegen sie geführt, weil sie kaum mehr durch die Öffentlichkeit geschützt waren.