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Praktikum im Bundestag – Bachar Hassoun

Mein Name ist Bachar Hassoun. Ich komme aus Syrien, Damaskus. Wegen des Krieges in Syrien bin ich in 2013 nach Deutschland geflohen. Ich musste vom Beiruter Flughafen fliegen, weil der Flughafen in Damaskus geschlossen war. Ich habe die Grenze zu Fuß überquert, weil es kein Benzin für die Autos gab. Ich habe als Händler und auch im Bereich Import und Export gearbeitet. Ich lerne bis heute noch die deutsche Sprache in der Hartnackschule in Schöneberg. Nach meinem Deutschunterricht muss ich ein Pflichtpraktikum absolvieren. Mein Traumjob lag schon im Bereich Politik, als ich noch ein Kind war. Aber leider durfte nicht jeder in meinem Heimatland politisch arbeiten, nur bestimmte Personen. In meinem Integrationskurs in der Hartnackschule entschieden wir in der Klasse den Bundestag zu besuchen. Ich war ganz überrascht, weil wir in meinem Land nicht ins Parlament reinkommen dürfen. Ich war sehr begeistert, den Deutschen Bundestag zu besuchen. Als wir den Bundestag besichtigt hatten, habe ich danach viele Fragen an meine Lehrerin gestellt. Meine Fragen waren, dürfen die Ausländer im Bundestag arbeiten und ob es Abgeordnete gibt, die aus anderen Ländern stammen? Und die Antwort lautete „Ja“.

Hier habe ich gedacht, dass ich meinen Wunsch in Deutschland erreichen kann. In meinem Heimatland sind über 12 Millionen Personen auf der Flucht wegen falscher politischer Entscheidungen. Seit langer Zeit habe ich das gefühlt, dass der Krieg irgendwann in mein Land kommt, wegen dieser falschen Politik. Deswegen möchte ich hier in der Politik anfangen, damit die Menschen ihr Recht erhalten. Ich habe mit dem Anwalt Paul Schmitz eine Initiative gestartet „www.mygrade.net“, weil viele meiner syrischen Bekannten hier in Berlin in einer ähnlichen Lage sind. Sie haben kaum Kontakte zu der Bevölkerung und im gleichen Maß den Wunsch, hier Arbeit oder mindestens einen Praktikumsplatz zu kommen. Durch Paul Schmitz habe ich den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Steffen Reiche kennengelernt. Er hat mich zum Neujahrsempfang des Kirchenkreises Teltow–Zehlendorf eingeladen. Ich durfte auf dieser Veranstaltung über den Krieg in Syrien berichte. Viele Gäste aus dem Deutschen Bundestag und auch die Staatsministerin Prof. Monika Grütters waren da. Nach dieser Veranstaltung habe ich Steffen Reiche besser kennengelernt. Ich habe ihn gefragt, ob ich irgendwo im Bundestag anfangen kann. Er war sehr freundlich und hilfsbereit. Ich habe ihm meinen Lebenslauf geschickt. Er hat für mich seine Kolleginnen und Kollegen gefragt, ob ich im Bundestag anfangen kann. Schließlich habe ich von Mechthild Rawert Antwort bekommen, dass Sie mich zu einem Gespräch einlud.

Jetzt darf ich im Bundestagsbüro von Mechthild Rawert mein Pflichtpraktikum machen. Mechthild Rawert ist sehr hilfsbereit und freundlich, das habe ich sofort bemerkt. Sie war bereit mir zu helfen. Ich freue mich darauf. Ich will in der Zukunft als Abgeordneter im Bundestag für Außenpolitik arbeiten. Ich danke von Herzen allen Menschen und der Regierung in Deutschland, dass Sie der syrischen Bevölkerung und mir geholfen haben.