Zum Hiroshima - Gedenktag am 6. August 2015 erklärt Mechthild Rawert (SPD), Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg:
„Der 6. August ist der Tag des Gedenkens an den Atombombenabwurf auf Hiroshima im Jahr 1945. Seit dem 6. August 1947 wird den Opfern des Atombombenabwurfs alljährlich weltweit gedacht. 70 Jahre danach sind die Worte Hiroshima und Atombombe und hunderttausendfacher Tod noch immer untrennbar miteinander verbunden. Unter Einbeziehung der Spätfolgen starben durch diese Bombe mehr als 240.000 Einwohnerinnen und Einwohner Hiroshimas. Die Folgen des Atombombenabwurfs, die Schmerzen und das Leid dieser Menschen bleiben unvergessen.
Es ist richtig und wichtig auf eine nuklearwaffenfreie Welt zu bestehen. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist die jüngst vereinbarte Wiener Vereinbarung über das iranische Atomprogramm. Der international verbindliche Vertrag soll dem Iran die Nutzung der Atomkraft ermöglichen, aber den Bau einer Atombombe verhindern.
Das unzureichende Engagement vieler Regierungen zum Atomkraftausstieg gerade auch aufgrund der Erfahrungen mit den Folgen der Atomkraftwerk - Katastrophen in Tschernobyl und Fukushima ist nicht hinzunehmen. Noch viel zu viele Staaten verhindern den Abbau dieser bedrohlichen Form der Energiegewinnung, suchen mit viel zu wenig Engagement nach alternativen Wegen.
Es ist mir unverständlich, dass die japanische Regierung schon fünf Jahre nach der Fukushima-Katastrophe die ehemaligen Anwohnerinnen und Anwohner drängt an diesen hochgradig verstrahlten Ort binnen eines Jahres zurückzukehren. Die Folgen auf die Gesundheit der Menschen sind gar nicht absehbar.
Mich ärgert als Bürgerin, als Politikerin und hier im Besonderen als Gesundheitspolitikerin die Leichtfertigkeit, mit der die japanische Regierung entgegen der Messungen von UmweltschützerInnen die dekontaminierten Flächen in Fukushima als sicher einstuft. Die gesundheitlichen Folgen auf die jetzigen und auf die künftigen Generationen sind noch gar nicht absehbar“, so Rawert abschließend.