Hallo, mein Name ist Sarah Stacy und ich bin zurzeit Studentin der Freien Universität Berlin. Ich beginne im Herbst mein 6. und damit letztes Semester meines Bachelorstudiengangs der Englischen Philologie und Politikwissenschaft. Letztes Jahr hatte ich die Möglichkeit, für 2 Semester an der Universität in Edinburgh zu studieren, was vor dem Hintergrund der Unabhängigkeitsabstimmung im September und der General Election im Mai ein umso spannenderes politisches Jahr für mich war.
Seit Beginn meines Studiums ist es mein Wunsch, ein Praktikum im politischen Bereich zu absolvieren. Bewusst wollte ich in diesem Rahmen dorthin, wo Politik primär gemacht und nicht nur besprochen wird.
Das Studium der Politikwissenschaft ist sehr theoretisch konzipiert: Institutionen und ihre Strukturen werden analysiert und bewertet. Auch die StudentInnen der Freien Universität bleiben dem kritischen und rebellischen Charakter ihrer Universität durchaus treu, und so organisiert der Politikfachbereich sehr viele Lesezirkel, in denen kritische Debatten im Vordergrund stehen.
Ich liebe Theorie. Aber ich denke, sie braucht auch die Praxis, um realitätsnah zu bleiben und so eine Wirkung erzielen zu können. Deshalb freue ich mich vor allem darauf kennenzulernen, wie diese Strukturen wirklich funktionieren: Wo kommen die Ideen her? Wie werden Inhalte erarbeitet, kommuniziert und diskutiert und wie kommt es schließlich zur Entscheidung? Wer ist wann an welcher Diskussion beteiligt? Wie werden BürgerInnen in den Prozess der Entscheidungsfindung eingebunden und zu welchen Zeitpunkten? Wann ergeben sich Schwierigkeiten oder Konflikte und wie werden Sie gelöst? In diesem Rahmen bin ich gespannt, wo sich all die Antworten auf diese Fragen in den verschiedenen Ebenen finden lassen: Angefangen bei den WählerInnen, zum Büro Mechthild Rawerts, den Ausschüssen, hin zur Fraktion und letztendlich ins Plenum des Bundestags. Ich freue mich sehr darauf, bei all diesen Prozessen dabei zu sein und vor allem die Menschen kennenzulernen, die sich dort aktiv einsetzen.
Gerade mit Blick auf die Kommunikation mit den WählerInnen, bin ich auf die Wohnzimmergespräche aufmerksam geworden, die Mechthild Rawert organisiert. Offen zu Menschen nach Hause zu kommen, bereit zum Gespräch und zum Austausch – ich bin begeistert von der Chance, die sich durch solche Gespräche für PolitikerInnen und WählerInnen ergeben, die wichtige Verbindungen und gegenseitiges Interesse erwecken. Ich bin gespannt, wie das abläuft, was dort in welcher Form zur Sprache kommt und wie es danach weitergetragen wird.
Der Bereich Gesundheit, für den Mechthild Rawert im Bundestagsausschuss sitzt, liegt mir durch meinen persönlichen Bezug dazu sehr am Herzen. Einerseits arbeitet meine Mutter als Wohnbereichsleitung in der Albert-Schweitzer-Stiftung, einer Pflegeeinrichtung, andererseits habe ich selbst nahe Angehörige, die seit Kurzem der Pflege bedürfen. So habe ich täglich mit Sorgen und Ängsten beider Seiten zu tun: Pflegende und von der Pflege Betroffene.
Ich denke, das Thema Versorgung im Alter gewinnt mit Hinblick auf die alternde Gesellschaft und den damit persönlichen Bezug aller an Dringlichkeit und muss nachhaltig vorbereitet werden. Hier bin ich sehr gespannt, wie die Entwicklungen dazu aussehen und diskutiert werden. Ich freue mich auch mitzuerleben, wie ein konkreter Gesetzesentwurf, das Pflegestärkungsgesetzes II, vorbereitet und zur Abstimmung gebracht wird.
Mir wurde auch in Aussicht gestellt, an der Vorbereitung einer Fraktion vor Ort-Veranstaltung eines kontrovers diskutierten Themas mitzuhelfen: Der Sterbehilfe. Ich freue mich sehr, die Möglichkeit wahrnehmen zu dürfen, Mechthild Rawert und ihrem Team bei all dem zu begleiten und viel an Erfahrung dazuzugewinnen - in einer so spannenden Zeit mit gesellschaftlich spannenden und wegbereitenden Themen für unsere Gesellschaft.