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Equal Pay Day: Kämpfen auch Sie gegen Lohnungleichheit!


Frauen in Deutschland verdienen empörenderweise im Durchschnitt 22 Prozent weniger als ihre Kollegen. Um das Einkommen zu erzielen, das Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres hatten, müssen Frauen bis zum sogenannten Equal Pay Day des Folgejahres arbeiten – 79 Tage länger bis zum Samstag, den 19. März 2016. Das muss sich ändern!

Gegen dieses Unrecht finden gleich an zwei Tagen Kundgebungen und Aktionen statt:

I. Frauen haben „Recht auf Mehr!“

Donnerstag, 18. März, 12.00 - 13.00 Uhr, auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor

Der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Deutsche Frauenrat und der Sozialverband Deutschland rufen erneut zu einer Protest-Kundgebung vor dem Brandenburger Tor auf.
Unter dem Motto Frauen haben „Recht auf Mehr!“ sprechen

  • Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des DGB
  • Edda Schliepack, Mitglied im Präsidium des SoVD
  • Hannelore Buls, Vorsitzende des Deutschen Frauenrates
  • Elke Ferner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend
  • VertreterInnen der im Bundestag vertretenen Parteien

Alle RednerInnen treten ein für gleiche oder gleichwertige Arbeit und eine Reduzierung der Entgeltlücke, die später auch zur Rentenlücke wird. Gefordert wird:

  • einen Rechtsanspruch auf Rückkehr aus Teilzeit und auf befristete Teilzeit, damit Frauen nach einer familienbedingten Reduzierung ihre Arbeitszeit wieder aufstocken können;
  • die Einhaltung bestehender Tarifverträge und die korrekte Anwendung des gesetzlichen Mindestlohns als Lohnuntergrenze, weil Frauen besonders häufig für Dumpinglöhne arbeiten müssen;
  • gesetzliche Regelungen zur Durchsetzung der Entgeltgleichheit auf betrieblicher Ebene, damit Unternehmen verpflichtet werden, ihre Entgeltpraxis geschlechtergerecht zu gestalten;
  • eine Reform der Minijobs mit dem Ziel alle Arbeitsverhältnisse sozial abzusichern, um alle Arbeitnehmer/innen bei der Durchsetzung ihres Anspruches auf Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall u.v.a.m. zu unterstütze

II. Schwerpunktthema der Equal Pay Day-Kampagne am Aktionstag 19. März 2016 ist: "Berufe mit Zukunft" - und das Motto dazu: "Was ist meine Arbeit wert? Ursachen gemeinsam bekämpfen!"

Die Bekämpfung der weiterhin bestehenden Lohnunterschiede und die Aufwertung von "frauentypischen" Berufen stehen im Zentrum der deutschlandweit stattfinden Aktionen am Equal Pay Day. Die Kampagne wurde von vielen engagierten GleichstellungspolitikerInnen, u.a. Bundesministerin Manuela Schwesig, am 3. November 2015 in Berlin eingeläutet. Ziel ist es, für Entscheidungen und Konsequenzen im Lebensverlauf von der Berufswahl bis zur Rente zu sensibilisieren. Außerdem soll auch die Wertschätzung gegenüber sozialen Dienstleistungen erhöht und ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in allen Branchen geschaffen werden.

Daher finden am Equal Pay Day zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen statt. Es gibt eine bundesweite Aktionslandkarte auf der auch Sie sich eintragen können!

  • Frauen haben “Recht auf Mehr!“

Das Geschlecht sorgt noch heute dafür, dass weniger Geld ins Portemonnaie der Frauen kommt! Traditionelle Rollenbilder und Aufgabenverteilung in den Familien sind gewichtige Gründe dafür. Ursachen für die Lohnungerechtigkeit sind weiterhin:

  • Frauen arbeiten in schlechter bezahlten Berufen und Branchen und auf niedrigeren Stufen der Karriereleiter als Männer.
  • Frauen unterbrechen oder verkürzen wegen Kinderbetreuung und Pflege ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger als Männer.
  • Arbeitsanforderungen in so genannten typischen Frauenberufen, z. B. Erziehung und Pflege von Menschen, werden schlechter bewertet als Anforderungen in so genannten typischen Männerberufen, die z. B. mit Technik oder viel Geld zu tun haben. Das schlägt sich in der Eingruppierung nieder.
  • Sogar bei gleicher Ausbildung, gleichem Alter, gleichem Beruf und gleichem Betrieb erhalten Frauen etwa 12 Prozent weniger Entgelt.

Gemeinsam fordern wir:

  • die Einhaltung bestehender Tarifverträge und die korrekte Anwendung des gesetzlichen Mindestlohns als Lohnuntergrenze, weil Frauen besonders häufig für Dumpinglöhne arbeiten müssen;
  • einen Rechtsanspruch auf Rückkehr aus Teilzeit- in Vollzeitbeschäftigung, damit Frauen nach einer familienbedingten Reduzierung ihre Arbeitszeit wieder aufstocken können;
  • gesetzliche Regelungen zur Durchsetzung der Entgeltgleichheit, damit Unternehmen verpflichtet werden, ihre Entgeltpraxis geschlechtergerecht zu gestalten;
  • alle Arbeitsverhältnisse sozial abzusichern, um alle Beschäftigten bei der Durchsetzung ihres Anspruches auf Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und bei vielem anderen mehr zu unterstützen!

Weitere Informationen

Der Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. initiierte den Equal Pay Day 2008 erstmals in Deutschland. Seitdem wächst die Zahl und Vielfalt der Veranstaltungen von Jahr zu Jahr. Auch 2016 werden wieder über 1.000 Aktionen in hunderten deutschen Städten und Gemeinden erwartet. Am Equal Pay Day sind Frauen und Männer, Unternehmen, Politik und Sozialpartner eingeladen, zusammen für eine gleichberechtigte Zukunft einzutreten und aktiv an der Gestaltung mitzuwirken.

Auf der Informationsplattform des Equal Pay Wiki ("Work in Progress") finden Sie Artikel, Informationen, Dokumente, Archivmaterial und Anregungen zu den Themenkomplexen Entgelt(un)gleichheit, Gender Pay Gap sowie zum Equal Pay Day in Deutschland und weltweit. Anregungen, Kommentare und weitere Beiträge per E-Mail an wiki@equalpayday.de