Anlässlich des Tages der Sehbehinderung am 6. Juni erklärt die Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, Mechthild Rawert:
Inklusion ist mehr als nur ein Wort, Teilhabe an allen Gesellschaftsbereichen ist ein Rechtsanspruch gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention. Inklusion ist aber auch eine Lebenseinstellung, die am besten gedeiht in einer vielfältigen Gesellschaft, die auf Augenhöhe fordert und fördert. Eine, die das Selbstverständnis von Gleichstellung fordert und Teilhabe aller Menschen fördert.
Mensch kann mit jeder Behinderung leben, es sind aber oftmals die Mitmenschen, die eine Person dabei „behindern“ ein selbstbestimmtes Leben ohne Bevormundung, Diskriminierung, Fremdbestimmung und Barrieren zu führen. Auch Sehbehinderte haben häufig mit Vorurteilen zu kämpfen.
Laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es mehr als eine Million sehbehinderte Menschen in Deutschland. Um auf die Bedürfnisse dieser Menschen aufmerksam zu machen, hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) im Jahr 1998 diesen Gedenktag eingeführt.
Wann haben Sie sich zuletzt Gedanken darüber gemacht, wo der Eingang, wo die Stufe, wo der Handlauf, wo die Tür, wo der Lichtschalter ist? Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. hat sich darüber Gedanken gemacht und greift deshalb zum Sehbehindertentag 2016 das Thema Kontraste auf - mit einer neuen Broschüre, einer Kontrastbestimmungstafel und einer bundesweiten Aktion zu Stufenmarkierungen.
Kontraste sind für die Orientierung sehbehinderter Menschen von zentraler Bedeutung. Sie sind ein essenzieller Baustein der Barrierefreiheit und Voraussetzung für Mobilität und Selbstständigkeit. Farbunterschied und Kontrast sind zwei verschiedene Sachen. Dies wird insbesondere bei öffentlich zugänglichen Gebäuden viel zu selten berücksichtigt, was sehbehinderten Menschen das Leben erschwert und sie sogar in Gefahr bringen kann. Es gibt zwar Vorschriften zur Gestaltung von Kontrasten, aber sie sind noch nicht ausreichend in der umsetzenden Praxis angekommen.
Mehr dazu erfahren Sie auf der Website des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands.