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Antibiotika-Resistenzen bei Mensch und Tier vermindern

 Weltweit stellt die zunehmende Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen ein bedrohliches und hochkomplexes Problem dar - auch in Deutschland. Deswegen hat am 30. September der Deutsche Bundestag über dieses gesellschaftlich breit diskutierte Thema in 1. Lesung beraten, nämlich den Koalitionsantrag „Antibiotika-Resistenzen vermindern - Erfolgreichen Weg bei Antibiotikaminimierung in der Human- und Tiermedizin gemeinsam weitergehen“ (Drs. 18/9789) beraten. Wir fordern, dass zur Verminderung von Antibiotika-Resistenzen die Gesundheit von Mensch und Tier gemeinsam betrachtet werden soll. National und international soll der Antibiotika-Verbrauch besser überwacht werden. Darüber hinaus sollen die BürgerInnen stärker sensibilisiert werden. NutztierhalterInnen müssen den Einsatz von Antibiotika transparent machen.

Gegen die Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen

Erreger verändern sich ständig. Die rasche Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen stellt ein bedrohliches und hochkomplexes Problem dar - auch in Deutschland. Es besteht zunehmend das Risiko, dass bislang wirksame Medikamente gegen bakterielle Infektionen gar nicht mehr oder nur noch begrenzt helfen. Für das Weltwirtschaftsforum zählen Antibiotika-Resistenzen zu den größten Risiken der Weltwirtschaft.

Die Fraktionen von SPD und CDU/CSU fordern die Bundesregierung unter anderem auf, die Gesundheit von Mensch und Tier im Bereich der Resistenzproblematik gemeinsam (so genannter One-Health-Ansatz) und im nationalen wie im internationalen Rahmen zu betrachten. Deshalb sollen die Überwachungssysteme zum Antibiotika-Verbrauch gestärkt, die Qualität der Antibiotika-Verordnungen verbessert und die Bevölkerung weiter für das Thema sensibilisiert werden. Zudem soll ein einheitlicher Rechtsrahmen für ein umfassendes Hygiene-, Gesundheits- und Haltungsmanagement in der Tierhaltung entwickelt werden. Insgesamt beinhaltet der Antrag 26 Forderungen an die Bundesregierung.

So sollen NutztierhalterInnen dazu verpflichtet werden, transparenter die Dokumentation der Medikamentenabgabe darzustellen und diese den Veterinärbehörden zugänglich zu machen. So kann die Behörde bei erhöhten Mortalitätsraten beispielsweise verlangen, einen Plan für ein besseres Haltungs- und Hygienemanagement zu erarbeiten und umzusetzen. Außerdem sollen NutztierhalterInnen zukünftig eine/n BestandstierärztIn benennen, die den Gesamtüberblick über den Gesundheitszustand und die Behandlungen der Tiere haben müssen. Die für die Tiergesundheit relevanten Daten sollen in einer zu schaffenden Tiergesundheitsdatenbank zusammengefasst werden, durch deren Nutzung Behörden und Wissenschaft an einer weiteren Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes auf das absolut notwendige Maß arbeiten können.