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Kulturelle Bildung für benachteiligte Kinder weiter ausbauen

Die Große Koalition will mehr Bildungschancen für benachteiligte Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 18 Jahren schaffen und das Bundesprogramm "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" nach 2017 weiterentwickeln. In einem gemeinsamen Antrag machen die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD Vorschläge für eine Weiterentwicklung. Die SPD-Fraktion plädiert vor allem dafür, den administrativen Aufwand zu reduzieren und das Programm stärker im ländlichen Raum zu stärken.

Im Rahmen des gemeinsamen Antrags „Mehr Bildungschancen für benachteiligte Kinder und Jugendliche schaffen – Bundesprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ nach 2017 weiterentwickeln und fortsetzen“ (Drs. 18/10016) machen die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD Vorschläge für eine fünfjährige Verlängerung und Weiterentwicklung des seit 2012 laufenden Bundesprogramms.

Die Teilhabe an kultureller Bildung ist für Kinder und Jugendliche die Grundlage für ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben. Kinder und Jugendliche, die in mindestens einer sozialen, finanziellen oder bildungsbezogenen Risikolage aufwachsen, brauchen besondere Förderung. Das trifft aktuell auf mehr als jedes vierte Kind in Deutschland zu (28 Prozent). Kinder Alleinerziehender und von Eltern mit Migrationsbiographie seien überproportional häufig betroffen, heißt es im aktuellen Bildungsbericht der Bundesregierung.

Noch mehr junge Menschen sollen profitieren

Ich begrüße diesen Antrag zur Stärkung der kulturellen Bildung sehr. Das Programm fokussiert auf benachteiligte Jugendliche, ohne aber andere auszugrenzen. Wichtig ist der SPD-Fraktion, dass das Programm unter Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen weiterentwickelt wird. Dabei muss die entfaltete Dynamik der ersten Förderphase genutzt werden, um nahtlos Bündnisse und Strukturen zu festigen. So können noch mehr junge Menschen von kulturellen Bildungsangeboten profitieren.

Wir nehmen die Rückmeldungen zum bisherigen Programm ernst: Vor allem soll der administrative Aufwand reduziert und die Inklusion weitergestärkt werden. Es gilt der Grundansatz, dass Maßnahmen in gemischten Gruppen zusammen mit nicht benachteiligten Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden. Um die Ehrenamtlichen zu entlasten wollen wir die Antragstellung und die Berichterstattung durch die Träger mit Hilfe standardisierter Formulare und Prozesse erleichtern. Es macht auch Sinn Teilnahmenachweise auszustellen, um Lernerfahrungen zu dokumentieren und die Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen sichtbar zu machen.

„Kultur macht stark“ muss noch stärker im ländlichen Raum verankert werden. Beibehalten werden soll die Zielgruppe des Programms: bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 18 Jahren sowie Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien. Junge erwachsene Geflüchtete bis 26 Jahre können durch eine eigene Förderrichtlinie ebenfalls gefördert werden. Noch stärker angesprochen werden sollen durch Fördermaßnahmen die Drei- bis Sechsjährigen. Da der Kita-Besuch grundsätzlich freiwillig ist, sollen Maßnahmen in „Kultur macht stark“ künftig auch während der Kita-Öffnungszeiten angeboten werden können.