In deutschen Haushalten arbeiten derzeit 3,6 Millionen Menschen als Hilfe – die meisten von ihnen immer noch „schwarz“, so jüngst eine Studie. Insbesondere in den 90er Jahren gab es intensive Diskussionen zur Legalisierung von Hauswirtschaftshilfen in Privathaushalten. Der Staat reagierte auf die hohe Zahl der illegalen Arbeitsverhältnisse und schuf legale Alternativen: Zum einen gibt es die Möglichkeit über die Essener Minijobzentrale diese Arbeitsverhältnisse anzumelden. Von der Steuer können 10 bzw. 20 Prozent abgesetzt werden, je nachdem ob es sich um einen Minijob oder die Nutzung einer Dienstleistungsagentur handelt. Dafür sind die Menschen, die diese Hilfen leisten unfallversichert und sie können Rentenansprüche erwerben. Von den 3,6 Millionen Haushaltshilfen sind aber nur 300 000 MinijobberInnen.
Neben der individuellen Suche, dem Nutzen einer Dienstleistungsagentur, in der die Haushaltskräfte fest angestellt sind, gibt es zunehmend Start-Up-Unternehmen, die als Online Agentur agieren. Hier sind Menschen als Putzfrauen und Putzmänner gelistet und arbeiten selbständig auf Rechnung. Sie können über eine Online-Plattform „geordert“ werden. Die einen sprechen von „moderner Tagelöhnerei“, die anderen von einer Alternative zur Schwarzarbeit.
Aber die Tätigkeiten im Privathaushalt ändern sich. Einige träumen vom Einsatz von Putzrobotern, andere verweisen auf den Wandel der notwendigen Hilfe. In unserer Gesellschaft des längeren Lebens fragen insbesondere immer mehr SeniorInnen nicht nur nach Hilfe im Haushalt, sondern auch nach Betreuung nach. Wichtig ist, dass diese Tätigkeiten keine prekären sind.
"Tag der Putzfrau"
Der internationale Tag der Putzfrau findet 2016, wie jedes Jahr, am 8. November statt. Die Idee zum "Tag der Putzfrau" hatte die Krimiautorin Gesine Schulz, deren Romanheldin Karo Rutkowsky Putzfrau und Privatdetektivin zugleich ist. Die Autorin rief den Tag 2004 ins Leben, er ist datiert auf den "Geburtstag" der Romanheldin.