Mechthild Rawert

 Am 13. und 14. Oktober 2016 fanden unter dem Motto "10 Jahre UN-BRK" die vierten Inklusionstage des Bundesministerium für Arbeit und Soziales im bcc Berlin Congress Center statt. Fast 500 Teilnehmende aus Politik, Ministerien, Ländern, Kommunen, Wissenschaft, Leistungsträgern und -erbringern, Unternehmen, der Verbände der Zivilgesellschaft und vor allem Menschen mit Behinderungen nutzten die Gelegenheit, den interessanten Vorträgen zu folgen. In den zahlreichen Workshops konnten sich die Teilnehmenden intensiv über unterschiedliche Bereiche von Inklusion und Teilhabe austauschen. Ich habe deswegen gern an den Inklusionstagen 2016 teilgenommen, weil ich hier wertvolle neue Anregungen für meine parlamentarische Arbeit im Bundestag und im Europarat sammeln konnte.

Am ersten Tag wurde der Frage nachgegangen, "was einen barrierefreien und inklusiven Sozialraum im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention insgesamt ausmacht?". Vorgestellt wurden zahlreiche gute Projektbeispiele aus ganz Deutschland zum „Inklusiven Sozialraum“. Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Wahlrechts von Menschen mit Behinderungen. Vorgestellt wurden die Ergebnisse des Forschungsberichtes „Studie zum aktiven und passiven Wahlrecht von Menschen mit Behinderung“, die ebenfalls zu regen Diskussionen führte.

Versprechen gehalten: Dokumentation erschienen

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat wie versprochen eine umfangreiche und barrierefreie Dokumentation erstellt. Den Link zum Download finden Sie auf der Webseite Gemeinsam einfach machen. Ich danke dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den vielen Mitwirkenden sehr für diese umfangreiche Arbeit. Die Dokumentation enthält Zusammenfassungen aller Reden, Workshops und Talkrunden. Wer erst einmal schnuppern möchte, findet eine kurze Zusammenfassung der Inklusionstage als Film. Hier wird anschaulich gezeigt, wie angeregt auf den Inklusionstagen 2016 gearbeitet und diskutiert wurde.

Vieles ist bereits geschehen, vieles bleibt noch zu tun

Die Inklusionstage 2016 waren eine gute Gelegenheit für alle Beteiligten, sowohl Betroffene als auch Interessierte, sich über das Thema Inklusion und Teilhabe auszutauschen. Seitdem ist vieles geschehen. Das damals noch diskutierte Bundesteilhabegesetz ist im 1. Dezember 2016 vom Deutschen Bundestag verabschiedet worden.

Das barrierefreie Zusammenleben aller Menschen in durch Respekt voreinander gekennzeichneten inklusiven Sozialräumen ist eine wichtige Aufgabe der Politik auf allen Ebenen, in den Kiezen, den Gemeinden, den Städten, den Länder, national und international. Dabei ist die UN-Behindertenrechtskonvention ein wichtiger Motor. Vieles ist in Deutschland bereits geschehen, vieles bleibt noch zu tun, um die Rechte der Menschen mit Behinderung im Sinne der UN-BRK zu stärken und den Diskriminierungsschutz weiter auszubauen.

Inklusionstage 2017

Die diesjährigen Inklusionstage finden am 4. und 5. Dezember 2017 statt.