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Weltgesundheitstag 2017: “Depression - Lets talk“

 Ich begrüße es, dass der Weltgesundheitstag 2017 die Erkrankung Depressionen in den Mittelpunkt rückt. Depressionen können sich in allen Altersphasen, unabhängig vom Geschlecht und vom sozialen Status, entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit, im Lebenslauf an Depressionen zu erkranken, wird auf 11-15 Prozent geschätzt. Depressionen sind also international ein bedeutendes gesundheitliches Problem.

Leider wird diese Erkrankung häufig noch stigmatisiert. Dabei brauchen Betroffene, aber auch deren Familien, Freund*innen und Kolleg*innen, Unterstützung. Wir alle müssen uns noch besser über die Erkrankung, ihre Ursachen und Konsequenzen, einschließlich des Suizidrisikos, informieren. Dazu gehört auch die Information über Möglichkeiten der Prävention und Behandlung. Gerade bei der Erkrankung Depression spielt die Kommunikation über Depressionen eine bedeutende Rolle - und zwar sowohl in der Vorbeugung und Therapie als auch im Abbau gesellschaftlicher Vorurteile und Stigmatisierungen. Wir alle tragen Verantwortung dafür, dass betroffene Menschen womöglich aus Scham existierende Unterstützungsangebote nicht in Anspruch nehmen.

Depressionen wirken sich nicht nur auf den seelischen Zustand eines Menschen aus, sondern beeinträchtigen auch körperliche Prozesse. Forscher*innen am Helmholtz Zentrum München haben die Auswirkungen von Depressionen auf die Sterblichkeit mit denen anderer Risikofaktoren in einer 10jährigen Langzeitschule von 3.428 männlichen Patienten im Alter von 45 bis 74 Jahren verglichen. Danach nimmt der Anteil der durch Depression verursachten Herzkreislauf-Tode etwa 15 Prozent ein und ist damit vergleichbar mit dem Risiko eines zu hohen Cholesterinwertes oder Fettleibigkeit. Mit einem höheren Risiko stehen den Auswertungen zufolge nur noch Rauchen, Diabetes und Bluthochdruck in Verbindung. Daraus schlussfolgern sie, dass bei Hochrisikopatienten eine diagnostische Abklärung erfolgen sollte, um eine Depression als Begleiterkrankung identifizieren und wirksam behandeln zu können.

Informationen zum Weltgesundheitstag

Der Weltgesundheitstag erinnert jährlich auf der ganzen Welt an die Gründung der Weltgesundheitsorganisation am 7. April 1948. Jährlich wird ein neues Gesundheitsthema von globaler Relevanz festgelegt, damit dieses in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit rückt. Mit der 1977 eingeleiteten "Gesundheit für alle"-Strategie der WHO rückten zunehmend Themen mit strategischer Bedeutung für die Entwicklung von nationalen Gesundheitssystemen, wie primäre Gesundheitsversorgung, Gesundheitskommunikation und Gesundheitsförderung, in den Blickpunkt. In Deutschland wird er jedes Jahr im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums von der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e. V. veranstaltet.