Wahrscheinlich geht es mir so, wie auch den anderen Praktikant*innen und FSJ‘ler*innen vor mir: Wo sind die drei Monate so schnell hin? Es war doch gerade erst Frühling und nun sitze ich schon an meinem Abschlussbericht. Ich blicke auf drei spannende und abwechslungsreiche Monate zurück, in denen ich um viele Erfahrungen reicher geworden bin. Ich kann sagen, dass meine Erwartungen an das Praktikum übertroffen wurden. Besonders gut gefallen hat mir, dass ich von Mechthild und ihrem Team von Anfang an in den Arbeitsalltag integriert wurde. Gleich an meinem zweiten Tag wurde ich von Mechthild zu einer Veranstaltung zu kultursensibler Pflege mitgenommen, ein wichtiges Thema zu dem ich mir zuvor aber noch nie Gedanken gemacht habe.In einer anderen Veranstaltung ging es um das Thema Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Diese und viele weitere Veranstaltungen zeigten mir, wie vielschichtig unsere Gesellschaft tatsächlich ist und dass viele Gesellschaftsgruppen in der öffentlichen Wahrnehmung oft untergehen und ihnen bisher nur unzureichend gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht wird. Umso wichtiger ist es, dass es Interessenverbände und engagierte Politiker*innen, wie Mechthild gibt, die sich für die Interessen von benachteiligten Menschen einsetzen.
Während meines Praktikums hat sich auch mein Verständnis von Lobbyismus verändert. Lobbyismus war für mich vorher immer eher negativ besetzt, weil ich dabei automatisch an die Einflussnahme von Wirtschaftsunternehmen auf den politischen Entscheidungsprozess gedacht habe. Lobbyismus heißt aber auch, dass Interessenverbände und Vereine als Repräsentant*innen gesellschaftlicher Vielfalt eine Plattform für den Austausch mit den politischen Entscheidungsträger*innen haben. Diese Zusammenarbeit zwischen der Politik und den Interessenverbänden ist wichtig, um nicht an den Menschen vorbei zu regieren. Von besonderem Interesse war für mich auch die Veranstaltung zum Verfassungsreferendum in der Türkei. Mechthild war im Rahmen ihrer Tätigkeit für den Europarat als Wahlbeobachterin in Ankara und konnte ihre Eindrücke anschließend in der Veranstaltung schildern. Gemeinsam mit meinen Kolleg*innen habe ich diese und andere Veranstaltungen, die das Büro organisiert hat, vor - und nachbereitet. Zu meinen Haupttätigkeiten gehörte die Öffentlichkeitsarbeit für die Website und im Bereich Social Media. Dazu wurden zu jedem Termin Notizen und Fotos gemacht, aus denen ich anschließend Berichte und Artikel für die Website geschrieben habe.
Mechthild ist nur selten im Büro anzutreffen, da sie viele Termine wahrnehmen muss: Fraktionssitzungen, Ausschüsse, Arbeitsgruppen, Gespräche mit Expert*innen, und dann sind da noch die Debatten im Plenum. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich auch diese Teile ihrer Arbeit kennenlernen konnte und sowohl an einer Sitzung der AG Gesundheit und des Gesundheitsausschusses als auch an einer Plenardebatte teilnehmen konnte.
Eine schöne Ergänzung zum Büroalltag bot das Praktikant*innenprogramm der SPD-Bundestagsfraktion, durch das ich an der Bundespressekonferenz teilnehmen durfte und den Bundesrat und das Bundeskanzleramt besichtigen konnte. Gut gefallen hat mir auch, dass man sich mit dem Hausausweis in den Parlamentsgebäuden frei bewegen kann. Dadurch war es mir möglich fast alle Ecken des Bundestags kennenzulernen. Ich hatte auch die Möglichkeit meine Freund*innen und Familie einen Tag durch den Bundestag zu führen. Das Wissen aus den Kunstführungen, die Mechthild regelmäßig für Bürger*innen aus ihrem Wahlkreis in den Bundestagsgebäuden veranstaltet, hat mir dabei sehr geholfen.
Durch das Praktikum konnte ich mein theoretisches Wissen aus dem Studium weiter vertiefen und viele neue Einblicke und Erfahrungen sammeln, die ich nicht missen möchte. Dafür möchte ich mich bei Mechthild und ihrem Team herzlich bedanken und wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute.