Hauptmenü

PPP: Drei Stipendiaten zu Gast im Wahlkreisbüro

Yannick Schwarzer: „Ich erwarte, dass es ein schönes Jahr wird und ich viel Spaß haben werde“

Wer würde diese Erfahrung nicht gern einmal machen: ein Jahr als Jugendliche/r in den Vereinigten Staaten von Amerika, Land und Leute kennen lernen, die Sprachkenntnisse ausbauen. Diese Chance bietet das Parlamentarische Patenschafts- Programm (PPP), das der Deutsche Bundestag im Jahr 1983 gemeinsam mit dem Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika ins Leben gerufen hat.
Am 11. Juli fanden sich drei junge Menschen im Wahlkreisbüro von Mechthild Rawert zum Erfahrungsaustausch ein, die entweder bereits am PPP teilgenommen haben oder noch teilnehmen werden.

Einer, dem die Reise noch bevorsteht, ist Yannick Schwarzer. Der 16- Jährige aus Friedenau wird am 24. August den Atlantik überqueren, um in Buffalo/Minnesota sein Austauschjahr anzutreten. Dort wird er bei einer allein erziehenden Mutter und ihren zwei Kindern wohnen. Und er wird nicht der einzige Austauschschüler der Familie sein: das Zimmer wird er sich teilen mit einem Jungen aus Turkmenistan.
Zwar ist der Schüler des Evangelischen Gymnasiums zum Grauen Kloster in Wilmersdorf mit Blick auf sein Jahr in den USA etwas nervös, gleichzeitig aber auch zuversichtlich. Yannick erhofft sich von seinem Aufenthalt, dass er sich dort ein Bild von den Menschen hinter der politischen Fassade machen kann. Er ist neugierig und sich sicher, „dass es ein schönes Jahr wird und ich viel Spaß haben werde“.

Talya Yavuz: "Es war das beste Jahr, das ich je hatte"
Das kann Talya Yavuz (17) ihm bestätigen. Sie ist vor einigen Wochen wieder in Berlin gelandet und zieht eine durchweg positive Bilanz ihres USA- Aufenthalts. „Es war das beste Jahr, das ich je hatte.“ Den Unterricht an der Highschool hat sie als einfach empfunden, in der Familie - die sie zu ihrer großen Freude von jeglichen häuslichen Pflichten frei gestellt hatte - war sie sehr glücklich. Doch vorstellen, für immer in den USA zu leben, kann sie sich nicht, vor allem wegen der fehlenden Mobilität: „Es gibt dort kein öffentliches Verkehrsnetz wie hier in Deutschland. Man ist immer auf jemanden angewiesen.“ Daher rät die selbstbewusste junge Frau dem 16- jährigen Yannick ganz pragmatisch: „Du musst Dir unbedingt Freunde suchen, die ein Auto haben.“
Gewöhnen musste sich Talya auch erst einmal an die vielen Gruppierungen, denen die amerikanischen Jugendlichen angehören. „Jeder ist in einer bestimmten Gruppe. Das hat mich am Anfang irritiert, weil ich gar nicht wusste, zu wem ich mich gesellen soll.“

Stephanie Wolfe: Ich nehme die Neugierde auf mein eigenes Land mit
Stephanie Wolfe, amerikanische Stipendiatin aus New York, wird in Kürze wieder in ihre amerikanische Heimat zurückkehren. Die 23- jährige Studentin der Religionswissenschaften ist nach einem zweimonatigen Sprachkurs in Süddeutschland nach Berlin gezogen. Hier hat sie ein Praktikum bei der Initiative „Gesicht zeigen“ absolviert - einem Verein, der für ein weltoffenes Deutschland wirbt. Anfangs hat sie sich gewundert, dass man an deutschen Universitäten mehr Freizeit hat als an amerikanischen. „Ich wusste gar nicht, was ich mit all der Zeit anfangen soll.“
Stephanie hat sich in Deutschland sehr wohl und gut aufgenommen gefühlt. „Aus meiner Zeit hier in Deutschland nehme ich auch die Neugierde auf mein eigenes Land mit.“
Die Bundestagsabgeordnete für Tempelhof- Schöneberg, Mechthild Rawert, rät jungen Menschen unbedingt dazu, die Ferienzeit zu nutzen, um sich für das einjährige Austauschprogramm 2007- 2008 zu bewerben (Bewerbungsfrist endet am 1. September 2006). Rawert hob vor allem das ehrenamtliche Engagement der Gastfamilien hervor, ohne das das PPP gar nicht möglich wäre.