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Die PPPlerin Laura Duve berichtet

Liebe Frau Rawert,

der noch sehr kalte Februar mit viel Schnee ist nun vorbei und das 3. Quartal endet mit diesem Monat. Viele meiner Freunde warten sehnsüchtig auf eine Antwort von ihrer Wunsch- Universität und können es kaum abwarten. Eine meiner Freundinnen hat mich auf einen Collegetrip mit ihren Eltern eingeladen. Wir saßen ungefähr acht Stunden im Auto, durchquerten Illinois und erreichten schließlich Columbia in Missouri.
Frühsport amerikanisch: Walking in der Shopping-Mall
Unterwegs habe ich den Mississippi gesehen und die Stadt Springfield aus der TV- Serie "The Simpsons". Während einer langen Campus- und zwei Departmentstouren im College "Mizzou" haben wir die Umgebung genauer unter die Lupe genommen. Das Einkaufszentrum von Columbia hat ein Indoor- Karussel und in den Morgenstunden sieht man dort die so genannten Mallwalker. Besonders während der kalten Tage treffen sich dort Freunde und erledigen ihr tägliches Sportprogramm mit Walking in den Gängen der Mall. Für mich war das eher kurios und ungewöhnlich, für meine Freundin weniger. In Missouri war das Wetter um einiges wärmer als in Wisconsin, und wir haben während des vielen Laufens sogar unsere Sonnenbrillen aufsetzen müssen.

Gegen Abend fuhren wir nach St. Louis, der Hauptstadt von Missouri, die mich ein bisschen an Berlin erinnerte. Wir hatten ein Hotel in der Union Station. Zwar prägten amerikanische Gebäude den größten Teil der Stadt, aber so manche Straße kam mir irgendwie bekannt vor.

Auf dem Weg zum Hotel fuhren wir am Campus der Elite- Schule Washington University vorbei und ich dachte, meine Freundin macht Scherze: Denn was macht eine Washington University in St. Louis?! Nach meiner Internetrecherche kam heraus, dass sie doch tatsächlich Recht hatte und das College nach George Washington benannt wurde.

Gateway Arch als zentrales Bauwerk von St. Louis
St. Louis hat auch viele andere Sehenswürdigkeiten, darunter den historischen “The Gateway Arch", auch genannt "the Gateway to the West". Gleich, wenn man die Stadt erreicht, sieht man diesen riesigen Stahlbogen, der sich über die vielen hohen Gebäude erstreckt. Erstaunlich für Architekten ist der Bau dieses Stahlbogens. Der Vater meiner Freundin hat versucht, mir das alles zu erklären, aber ich war eher damit beschäftigt, Bilder zu machen. So viel ich mitbekommen habe, kann man mit einem kleinen Fahrzeugsitz im Inneren hochfahren und dann den Ausblick genießen. Leider war die Zeit zu knapp, sonst wären wir auch diesem Abenteuer gefolgt.

Colleges mit riesigen Fitnesscentern und fünf verschiedenen Mensen
Ebenso auf dem Programm stand der Besuch des nahegelegenen Colleges "St.Louis University". Diese Jesuiten- Schule unterscheidet sich sehr vom Campus "Mizzou" - auch was die Atmosphäre dort angeht. Es ist erstaunlich, wie viele verschiedene Universitäten es gibt und vor allem, wie die ausgestattet sind. Riesige Fitnesscenter, über fünf verschiedene Arten von Mensas mit unterschiedlichen Mealprogrammen, Body Scanner Geräten usw. Diese enormen Ausstattungen werden von den Semesterkosten bezahlt, die zwischen 20.000 und 45.000 US- Dollar oder sogar mehr betragen können.

Gastschwester wartet noch auf College-Platz
Der Schritt aufs College ist für viele High School Schüler einer der größten in ihrem Leben - auch für meine Freundin. Sie war hin und her gerissen, letztlich hat sie sich dann für keines der Besuchten entschieden, sondern für eines, das näher am Wohnort ihrer Familie gelegen ist.
Meine Gastschwester wartet noch ungeduldig und macht sich Sorgen um ihre Zukunft, wie viele andere meiner Freunde auch. Doch die letzten Ab- und Zusagen werden gegen Ende April eintreffen und dann wird die Entscheidung getroffen.

Als ich nach dem Collegetrip wieder im kalten Wisconsin ankam, habe ich mich nicht mehr so über das Wetter gefreut. Die Temperaturen sanken zunehmend und es war eiskalt. Doch seit einigen Tagen wird es wieder wärmer, und ich kann endlich wieder draußen laufen und Fahrrad fahren. Das Wetter ist sehr gut für meine Leichtathletik- Saison, die nächste Woche beginnt. Natürlich bin ich schon sehr gespannt auf 2 Miles Wettkämpfe indoor und outdoor. Meine Spikes und Laufschuhe sind schon gekauft und ich kann es kaum erwarten.

Auch politisch hat sich viel getan in den letzten Wochen. Obama hat seinen "stimulus plan" (Konjunkturprogramm) durch den Kongress bekommen und unterzeichnet. In seiner Rede zur „Lage der Nation“ hat er auf die wirtschaftliche Instabilität hingewiesen und die Bevölkerung über seine weiteren politischen Ziele informiert. Viele Amerikaner traf die Wirtschaftkrise hart.

Viele sehen in Obama den Helfer in der Not
Viele können in den beliebten Ferien "Springbreak" nicht wegfahren oder haben ihren Job verloren. Sicher ist, dass nicht nur Amerika leidet, sondern die ganze Welt. So hofft doch jeder, dass es bald ein gutes Ende nimmt. Die meisten Menschen sehen in Präsident Obama den Helfer in der Not - mancher kritisch, manche hoffnungsvoll.

Anfang April beginnen hier die Osterferien. Meine Familie plant einen Besuch bei ihren Verwandten in Naples, Florida. Darauf freue ich mich schon sehr und hoffe, dass nichts dazwischen kommt.

Liebe Grüße aus Mequon

Laura Duve