Die Möglichkeit zur diamorphingestützten Behandlung würde gerade für Berlin eine Verbesserung der Behandlung von Schwerstabhängigen bedeuten.
Dies ist eine der Grundaussagen, die Mechthild Rawert - Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages - nach ihrem Gespräch mit Expertinnen des Frauenladens in die Bundestagsdebatte zum Thema Diamorphin in der nächsten Woche einbringen wird.
Nachdem Mechthild Rawert in Tempelhof-Schöneberg bereits die Behandlungs- und Beratungsstelle fam besucht hatte, machte sie sich im Frauenladen – ebenfalls eine
wichtige Anlaufstelle der La Vida gGmbH - erneut selbst ein Bild über die Arbeit von Frauen für Frauen in der Suchtarbeit.
Der Frauenladen besteht seit 1987 und bietet ca. 300 Mädchen, Frauen, Müttern, Partnerinnen als Kontakt- und Beratungsstelle umfassende Hilfen an.
Dazu gehören u.a.:
• Beratung für suchtgefährdete Mädchen und Frauen
• Beratung und Hilfe bei stoffgebundenen und stoffungebundenen Süchten
• Beratung bei sexueller Gewalterfahrung im Zusammenhang mit Sucht
• Krisenintervention
Klar wurde in dem Gespräch mit den Expertinnen, dass jede Frau, die sich an den Frauenladen wendet, eine ganz individuelle Hilfe benötigt. Daher stellt sich immer zuerst die Frage: Welches maßgeschneiderte Konzept ist für die Hilfesuchende die passende?
Die Diamorphingestützte Substitution kommt dabei auch nach Meinung der Expertinnen des Frauenladens nur für wenige Frauen in Frage. Voraussetzung zur Teilnahme ist die ärztliche Diagnose, dass sie seit mindestens fünf Jahre abhängig sind, unter schweren körperlichen und psychischen Störungen leiden, schon mindestens zwei erfolglose Vorbehandlungen hinter sich haben und älter als 23 Jahre als sind.
Berlinweit würden schätzungsweise nur ca. 200 bis 300 Schwerstabhängige von einer angebotenen Diamorphin- Substitution Gebrauch machen.
Hochgerechnet auf das gesamte Bundesgebiet werden die abenteuerlichen Zahlen der Union damit ad absurdum geführt.
Mechthild Rawert hob bei ihrem Besuch im Frauenladen den frauenspezifischen Ansatz der Beratungsstelle hervor und war sehr angetan von der offenen Atmosphäre.
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