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Die PPPlerin Laura Duve berichtet

Der April zeigte sich als ein weiterer, kalter Monat, und die Hoffnung auf den Frühling wuchs von Tag zu Tag. Ich hatte Gelegenheit, dieser Kälte zu entfliehen und mit meiner Gastfamilie über die Osterzeit nach Florida, Naples zu reisen.

Was kann man von der tropischen Stadt Naples berichten? Nicht nur, dass dort Alligatoren in den Urlaubsanlagen bei Nacht über die Straßen wandern, atemberaubende Sonnenuntergänge am Strand zu bewundern sind, sondern auch, dass ich dort eine wunderschöne Zeit mit meiner amerikanischen Familie verbracht habe. Es ist schon seltsam, das traditionelle Osterfest zwischen 30 Grad Celsius und Alligatoren zu feiern, aber die Ostereier zwischen den Palmen herauszuholen, hatte schon etwas.

Mich überrascht immer wieder die Vielfältigkeit der Vereinigten Staaten. Schon wenn man sich zwei Stunden von seiner Heimat weg bewegt, sieht man etwas überwältigend Neues, die Umgebung ändert sich drastisch. Auch die Größe des Landes ist beeindruckend. Im Flugzeug auf dem Weg zu Naples starrte ich aus dem Fenster und konnte die Weite meiner jetzigen Heimat begutachten.

Während ich mich am Strand brutzeln ließ und mit meiner Gastschwester Schwimmwettkämpfe durchführte, war überall in den Zeitungen von 100 Tagen Obama die Rede. Einige Medien kritisierten Obamas militärische Verordnungen, andere betonten, man könne anhand von 100 Tagen nicht beurteilen, ob seine Pläne als erfolgreich zu bewerten seien.

Des Weiteren hatte ich die Möglichkeit, meine Gasttante in North Carolina für ein verlängertes Wochenende zu besuchen. Ihre zwei Kinder Anna (zwölf Jahre) und Adam (sechs Jahre) haben mich ganz schön auf Trab gehalten. So war ich das erste Mal für etwa eine Stunde auf einem Pferd reiten und sind zu den Chimney Rocks gewandert. Der Ausblick dort hat mir den Atem geraubt, vor allem eine riesige amerikanische Flagge dort hat mich sehr beeindruckt. Natürlich musste ich davon als Beweismaterial sofort ein Bild knipsen.

Das Lustigste auf meinem Trip war jedoch der Akzent des Südens („Southern accent“). Jedes Mal, wenn ich mit Einwohnern und Einwohnerinnen ins Gespräch kam, musste ich mich beherrschen, nicht zu lachen, weil ihr Akzent wie aus einem Western klang - einfach herrlich! Das Ende meines Jahres rückt nun näher, und ich habe mir hier in dieser Zeit ein neues, amerikanisches Leben aufgebaut habe. Die Freunde, die ich gewonnen habe, oder meine mir ans Herz gewachsene Gastfamilie zu verlassen, erscheint mir unvorstellbar. Das wurde mir schmerzlich bewusst, als ich kürzlich mein Rückflugticket bekommen habe. Die einzige Lösung, die mir nun bleibt, ist, dass ich jeden Augenblick hier genieße und in mein Herz schließe.

Liebe Grüsse aus meiner neuen Heimat Mequon
Laura Duve