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Berlin - Lebensqualität und Klimaschutz als zwei Seiten einer Medaille

  
Foto: Rainer Sturm/www.pixelio.de

„Eine ressourcenschonende neue industrielle Revolution ist für unsere Zukunft notwendig. Wir müssen uns den Herausforderungen des Klimaschutzes stellen und noch mehr: Wir müssen uns der Phase der Re-Industrialisierung mit neuen Produkten stellen. Nur so schützen wir das Klima und die Umwelt und schaffen gleichzeitig neue Arbeitsplätze. Bereits Frank-Walter Steinmeier hatte mit seinem ‚Deutschlandplan‘ auf den Zukunftsmarkt ‚Erneuerbare Energien‘ verwiesen", so Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg, im Anschluss an die Veranstaltung „Die grüne Hauptstadt - Zur Zukunft der Green Economy in Berlin" am 12. Oktober 2009 im Abgeordnetenhaus von Berlin.


„Die Kernenergie ist kein Zukunftsmarkt", stellte Prof. Dr. Claudia Kemfert, Leiterin Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt, vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) heraus. Nach Meinung der Energieexpertin ist Klimaschutz nicht nur ein Kosten-Faktor, sondern vor allem auch ein Wirtschafts-Motor. Hier habe Berlin mit seinen entsprechenden Unternehmen und Forschungsstätten gute Chancen.


Bewusstsein für Klimaschutz längst vorhanden
Dr. Stephan Krämer, Vice President Business von Converteam GmbH, auch ansässig in Marienfelde, betonte, dass mit diesem Gesetz Planungssicherheit für die Wirtschaft bestehe. „Schließlich muss sich Energieeffizienz auch in jedem Sektor betriebswirtschaftlich rechnen." Das politische Bewusstsein für den Klimaschutz und für erneuerbaren Energieverbrauch sei in der Politik und bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern längst angekommen. Zur win-win-Situation gehöre aber auch, dass Unternehmen verlässliche Anreize haben, um in diesem so bedeutsamen Marktsegment zu agieren.


Ein Wachstumsmotor liege in der Bewältigung der Energieknappheit bei den fossilen Energien Erdöl, Erdgas und Kohle. „Grüne Märkte" seien u.a. die Energieeffizienz, die Entwicklung und Vermarktung neuer Produktionsformen bei der Energieerzeugung sowie die Kreislaufwirtschaft wie Recycling. Zwar sei Deutschland international gut aufgestellt und Marktführer in einigen Bereichen. Wissen und auch Technologie sei bereits vorhanden. Nachholbedarf bestehe aber in großem Umfang in der nachhaltigen Mobilität. Nicht hinnehmbar sei das zögerliche Agieren der Banken, die mangelnde Risikofreude, wenn Unternehmen in „grüne" Märkte, in green tec, umweltfreundliche und ressourcensparende Märkte strömen wollen. Vielmehr gelte es, jetzt die Krise zu nutzen, um Klimaschutz auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten voranzutreiben und damit zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu schaffen.


Seit dem 01. Januar 2009 gilt eine novellierte Fassung des Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), mit dem der Ausbau von Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Quellen gefördert wird.


„Aus meiner Sicht tragen die Berliner landeseigenen Unternehmen eine besondere Verantwortung bei der Steigerung von Energieeffizienz. Hier können wir deutliche Zeichen setzen und Innovationskerne und -Leuchttürme schaffen: bei der BVG und der S-Bahn im Bereich der nachhaltigen Mobilität, bei der BSR im Recycling, etc.", schlussfolgert Mechthild Rawert und unterstreicht ihr persönliches Engagement auch in diesem Bereich.